Zusammenfassung: Aktivierende Therapien bei Parkinson – Übersicht

Warum aktivierende Therapien sinnvoll sind:

• Nach 15 Jahren idiopathischem Parkinson-Syndrom (IPS) treten trotz optimaler medikamentöser Behandlung häufig nicht-medikamentös behandelbare Symptome auf, wie:
  • Sprach- und Schluckstörungen.
  • Starthemmung, Freezing.
  • Stürze, Gleichgewichtsstörungen.
  • Haltungsstörungen.
  • Neuropsychologische und neuropsychiatrische Defizite.
• Statistiken:
  • 81 % der Patienten stürzen, 23 % erleiden Frakturen.
  • 80 % haben beeinträchtigende Sprachprobleme.
  • 50 % verschlucken sich regelmäßig.

Evidenz für nicht-medikamentöse Therapien:

• Physiotherapie:
  • 191 randomisierte Studien zeigen signifikante Verbesserungen in Motorik, Gleichgewicht, Gangstabilität und Lebensqualität.
  • Effektive Methoden:
    • Klassische Physiotherapie.
    • Tanz, Nordic Walking, Kampfsport.
    • Exergaming, Wassertherapie.
  • Intensität: Mindestens 3 Einheiten/Woche notwendig.
• LSVT-BIG-Therapie:
  • Speziell für Bradykinese/Hypokinese.
  • Intensives Training (4x/Woche, 4 Wochen).
  • Ziel: Verbesserung von Bewegungsamplitude, Gleichgewicht und Geschwindigkeit.
• Tai Chi:
  • Reduziert Gleichgewichtsstörungen und Stürze.
  • Erhöht die Schrittlänge und Mobilität.
• Krafttraining:
  • Reduziert Sturzrisiko.
  • Stärkt die sturzverhindernde Muskulatur.

Ergotherapie:

• Ziel: Verbesserung von Selbstversorgung und Lebensqualität.
• Nutzung von Hilfsmitteln wie Handrobotern.
• Förderung großamplitudiger Bewegungen im Alltag.

Logopädie:

• Fokus auf Sprach- und Schlucktraining (z. B. LSVT).
• Verbesserung von Lautstärke, Artikulation und Schluckfunktion.

Neuropsychologie:

• Psychische Veränderungen durch Parkinson (z. B. Depression, kognitive Defizite).
• Strukturiertes kognitives Training wie „Neurovitalis“ zeigt signifikante Verbesserungen.

Multidisziplinäre Rehabilitation:

• Intensivprogramme (bis zu 17 Stunden/Woche) steigern Motorik, Gangfähigkeit und Lebensqualität nachhaltig.

Schlussfolgerungen:

• Effektivität: Je intensiver und komplexer die Therapie, desto größer der Erfolg.
• Anpassung: Therapien müssen individuell und technologiegestützt durchgeführt werden.
• Motivation: Die Bereitschaft der Patienten ist essenziell.

Diese Präsentation unterstreicht die Bedeutung von intensiven, multidisziplinären und individuell angepassten Therapien zur Verbesserung der Lebensqualität von Parkinson-Patienten.