Forschung und Zukunftsperspektiven

Thema: Forschung und Zukunftsperspektiven bei Parkinson

Aktuelle Forschung und Herausforderungen
Die Parkinson-Krankheit ist komplex und individuell unterschiedlich.
Klinische Studien zu neuroprotektiven Medikamenten scheitern oft, da Parkinson schwer frühzeitig zu diagnostizieren ist.
Biomarker fehlen: Es gibt noch keinen eindeutigen Bluttest zur Früherkennung oder zum Verlaufsmessen.
Alpha-Synuklein-Verklumpung ist zentral für den Krankheitsverlauf und beeinflusst das Nervensystem.
Einige pharmazeutische Studien wurden abgebrochen, doch große Firmen wie Roche setzen die Forschung fort.
Frühdiagnose und Prävention

Progredienzangst

Progredienzangst bei Parkinson: Ein häufiges und relevantes Thema

Vortrag von Dr. Ann-Kristin Folkerts beleuchtet die Angst vor dem Fortschreiten der Krankheit

In ihrem aktuellen Vortrag beleuchtete Dr. Ann-Kristin Folkerts die Progredienzangst bei Parkinson-Patienten. Progredienzangst, die Angst vor dem Fortschreiten der Krankheit, ist ein häufiges und relevantes Thema für Betroffene.

Dr. Folkerts, eine Expertin auf diesem Gebiet, betonte, dass Progredienzangst zwar auf der realen Erfahrung einer schweren chronischen Erkrankung basiert, aber dennoch von irrationalen Ängsten, wie z.B. der Angst vor Spinnen, unterschieden werden muss.

Symptome des oberen Magen und Darmtraktes

Professor Tobias Warnecke, Neurologe und Vorsitzender der deutschen Parkinson-Netzwerke, leitet den Vortrag mit der Feststellung ein, dass die Symptome des oberen Magen-Darm-Traktes bei Parkinson häufig übersehen werden, obwohl sie eine entscheidende Rolle für die Lebensqualität und die Wirksamkeit der Medikation spielen. Er betont, dass die interdisziplinäre Zusammenarbeit notwendig ist, um diese Symptome angemessen zu behandeln

Die Parkinson Nurse – national und international

Der Referent, Robert Bitterlich, selbst mit langjähriger Erfahrung in der Neurologie und persönlichem Bezug durch die Erkrankung seiner Großmutter, beleuchtet die Arbeit und Bedeutung von Parkinson Nurses in Deutschland und international. Er stellt die dringenden Herausforderungen in der Versorgung von Parkinson-Betroffenen vor und zeigt Potenziale der spezialisierten Pflege auf.

Wege für eine bessere Darmgesundheit

Begrüßung der Teilnehmer der „232. Schwabinger Parkinson Info“.
Vorstellung von Frau Hackenberg, spezialisiert auf Blasen- und Darmgesundheit.
Betonung der zentralen Rolle der Darmgesundheit für die Lebensqualität, insbesondere bei Parkinson-Patienten.

Neues aus der Forschung

Studienphasen und Forschung

Ablauf von Medikamentenstudien:

Phase 0 bis 3: Jede Phase hat spezifische Ziele, von der Sicherheit bis zur Wirksamkeit.
Phase-3-Studien: Sind entscheidend für die Zulassung neuer Medikamente.

Kritische Punkte:

Mangelnde Veröffentlichung: Viele Studienergebnisse bleiben unveröffentlicht, was die Forschung behindert.
Herausforderung bei Studien: Unterschiedliche Parkinson-Formen erschweren die Zusammenführung homogener Studiengruppen.

Medikamenten- und Gerätegestützte Therapien bei Parkinson

Individueller Beginn:

Die Pharmakotherapie sollte rechtzeitig und an die Bedürfnisse der Patienten angepasst gestartet werden.

Ganzheitlicher Ansatz:

Neben Bewegungsstörungen sollten auch autonome und psychische Symptome berücksichtigt werden.

Levodopa als Hauptmedikament:

Es ist der Goldstandard. Die Dosierung soll niedrig, aber effektiv sein.
Angst vor Nebenwirkungen wie Dyskinesien ist unbegründet, da diese gut behandelbar sind.

Veraltete Medikamente:

Anticholinergika (z. B. Akineton) werden aufgrund schwerwiegender Nebenwirkungen (z. B. Verwirrtheit, Halluzinationen) nicht mehr empfohlen.

Tiefe Hirnstimulation – vor und während der OP

Die häufigste Ursache für eine THS sind motorische Komplikationen, die nach einigen Jahren mit Parkinson auftreten, wie:

Wechsel zwischen guten und schlechten Bewegungsphasen („On-Off-Phänomen“)
Dyskinesien (unwillkürliche Bewegungen)
Alternative Therapien

Physiotherapie bei Parkinson

Schwerpunkte des Vortrags
Bedeutung der körperlichen Aktivität bei Parkinson.
Physiotherapeutische Maßnahmen zur Erhaltung von Funktionen, Linderung von Symptomen und positiven Beeinflussung des Krankheitsverlaufs.

Diagnose – kinisch oder biologisch?

Vor 85 Jahren entdeckte der Neurologe Friedrich Heinrich Lewy unter dem Mikroskop spezielle Strukturen bei Parkinson-Patienten, die heute als Lewy-Körperchen bezeichnet werden. Diese roten Strukturen gelten bis heute als eindeutiger Nachweis für die Diagnose Parkinson.

50 Jahre später stellte Herr Hornickiewicz in Wien fest, dass die Zellen, die diese Lewy-Körperchen produzieren, auch den Botenstoff Dopamin herstellen und bei der Parkinson-Krankheit verloren gehen.
In der Medizin umfasst Lebensqualität nicht nur das subjektive Wohlbefinden, sondern auch physische, psychische und soziale Faktoren.