Künstliche Intelligenz erkennt Morbus Parkinson an der nächtlichen Atmung
Das deutsche Ärzteblatt schreibt dazu in einer Meldung, dass US-Informatiker eine Software entwickelt haben, die einen Morbus Parkinson an den veränderten nächtlichen Atemexkursionen der Patienten erkennen kann. Dies gelänge sowohl mit einem Brustgürtel als auch berührungslos mit einem „Radar“-Gerät an der Wand des Schlafzimmers.
Dabei machten sich die Forscher zu Nutze, dass Schlafstörungen bei Morbus Parkinson mit einer veränderten Atmung einhergehen, die relativ einfach mit Bewegungssensoren in einem Brustgürtel registriert werden können. Eine Alternative besteht aus einem Gerät, das an der Wand des Schlafzimmers befestigt wird und hochfrequente Radiowellen aussendet.
Aus den reflektierten Wellen lassen sich nun Atemexkursionen (und andere Bewegungen) aufzeichnen. Die Untersuchung ist berührungsfrei.
Ein Team um die Informatikerin Dina Katabi vom Massachusetts Institute of Technology in Cambridge / Massachusetts hat nun die Aufzeichnungen von 757 Patienten mit Morbus Parkinson und 6.914 Kontrollen mit einer Software auf der Basis einer Intelligenz ausgewertet.
Die Treffsicherheit sowoh der Messsung mit Brustgürtel als auch die berührungsfreie Methode war hoch.
Die Untersuchung wäre demnach in der Lage, eine Verdachtsdiagnose zu stellen, die dann in einer klinischen Untersuchung bestätigt werden müsste.
Die von Katabi entwickelte Software könnte die ärztlichen Untersuchungen teilweise ersetzen, denn die Ergebnisse korrelierten sehr gut mit den motorischen Befunden.
Die Geräte könnten laut Katabi nach den Untersuchungsergebnissen auch zur Frühdiagnose oder zur Verlaufsbeobachtung eingesetzt werden – sofern sich die Ergebnisse in weiteren Studien bestätigen sollten. Für eine Zulassung ist es noch zu früh. Quelle me/aerzteblatt
Jürgen Zender, Parkinson Journal 01.09.2022
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