Aspirationspneumonie
und Parkinson

Ein Beitrag von Jürgen Zender

   
 

Aspirationspneumonie gilt als eine der drei wahrscheinlichsten Todesursachen bei Parkinson-Erkrankungen, so beängstigend dies auch sein mag, ist es doch wichtig, darüber Bescheid zu wissen. Diese Art der Lungenentzündung tritt auf, wenn Nahrung oder Getränke in die Lungen gelangen. Wie kann das passieren? Es gibt zwei Wege: Zum einen während des Essens oder Trinkens, wenn etwas der aufgenommenen Nahrung oder Flüssigkeit “in die falsche Röhre” gerät, was zum Husten führt. Reicht der Husten nicht aus, können Nahrung und Flüssigkeit in die Lungen gelangen.

Ein weiterer Weg entsteht, wenn man nach dem Schlucken das Bedürfnis verspürt zu rülpsen. Beim Rülpsen kann es passieren, dass ein Teil der soeben verzehrten Nahrung hochkommt, allerdings nicht vollständig, und stattdessen in die Lunge abgeleitet wird. Technisch gesehen liegt das Problem darin, dass die Epiglottis, eine Hautklappe am hinteren Teil der Zunge, ihre Aufgabe nicht erfüllt. Sie soll eigentlich den Eingang zur Luftröhre abdecken, sodass nichts Festes oder Flüssiges in die Lungen gelangt. Versagt die Epiglottis bei dieser essenziellen Aufgabe, resultiert daraus eine Pneumonie zusammen mit der eingeschlossenen Nahrung.

Aspirationspneumonie wird als eine Art Lungeninfektion definiert, die durch eine relativ große Menge an Material aus Magen oder Mund in die Lungen verursacht wird. Zu den häufigen Symptomen gehören Fieber und ein relativ rasch einsetzender Husten. Komplikationen können Lungenabszesse, ein akutes Atemnotsyndrom, ein Pleuraempyem und ein parapneumonischer Erguss sein.

Wenn man bemerkt, dass Nahrung und Getränke aus dem Magen aufsteigen und in die Luftröhre umgeleitet werden, sollte man bestimmte Nahrungsmittel meiden, die oft mit dieser Erkrankung in Verbindung gebracht werden. Dazu gehören Zitrusfrüchte und -säfte, Tomaten und tomatenbasierte Produkte, scharfe Speisen, frittierte und fettige Lebensmittel, kohlensäurehaltige und koffeinhaltige Getränke, Schokolade sowie alkoholische Getränke.

Eine abschließende Warnung: Die berichtete Prävalenz von Dysphagie (Schluckbeschwerden) bei Parkinson-Patienten variiert zwischen 20% und 100%, bedingt durch Unterschiede in den Methoden zur Beurteilung der Schluckfunktion. Anders als bei einigen medizinischen Problemen, wie zum Beispiel einem Schlaganfall, verschlimmert sich die Dysphagie im Verlauf der Parkinson-Krankheit. Aspirationspneumonie war der häufigste Grund für Notaufnahmen von Parkinson-Patienten mit einer Krankheitsdauer von mehr als fünf Jahren, und Pneumonie zählt zu den Haupttodesursachen.

Zusammenfassung

Thema Beschreibung
Aspirationspneumonie Eine Art der Lungenentzündung, verursacht durch das Einatmen von Nahrungsmitteln oder Flüssigkeiten in die Lungen.
Ursachen Fehlfunktion der Epiglottis; Nahrung/Flüssigkeit ‘geht in die falsche Röhre’.
Symptome Fieber und rasch einsetzender Husten.
Komplikationen Lungenabszesse, akutes Atemnotsyndrom, Pleuraempyem, parapneumonischer Erguss.
Risikofaktoren Bestimmte Nahrungsmittel und Getränke, die das Risiko erhöhen (z.B. Zitrusfrüchte, Tomatenprodukte, scharfe Speisen, kohlensäurehaltige Getränke).
Prävention Vermeidung bestimmter Nahrungsmittel und Getränke, Bewusstsein für Schluckrisiken.
Bedeutung für Parkinson-Patienten Dysphagie (Schluckbeschwerden) ist ein häufiges Problem, das mit fortschreitender Krankheit zunimmt; Aspirationspneumonie ist eine Haupttodesursache.

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