Wie Nanoplastik die Entwicklung eines
Morbus Parkinson fördern könnte
Ein Beitrag von Jürgen Zender

   

 

Plastikmüll, insbesondere Nanopartikel aus dem Kunststoff Polystyrol, könnte laut einer neuen Studie die Entstehung von Morbus Parkinson beeinflussen. Forscher fanden heraus, dass diese winzigen Plastikpartikel eine chemische Verbindung mit Alpha-Synuklein eingehen, einem Protein, dessen Ablagerungen im Gehirn den Beginn von Morbus Parkinson markieren.

Die Problematik des Plastikmülls:

Wegwerfartikel wie Trinkbecher und Besteck bestehen oft aus Polystyrol. Diese Plastikpartikel können im Gehirn von Mäusen den Abbau von Alpha-Synuklein behindern, was zu einer beschleunigten Ausbreitung der Krankheit führen kann. Mit der steigenden Verwendung von Einwegplastik steigt auch die Belastung durch Nanoplastik in der Umwelt.

Morbus Parkinson ist bereits seit 1990 weltweit von 2,6 Millionen auf 6,3 Millionen Fälle angestiegen. Schätzungen deuten darauf hin, dass es im Jahr 2040 bis zu 17 Millionen Erkrankte geben könnte. Neben Bevölkerungswachstum und steigender Lebenserwartung könnten Umweltfaktoren, darunter Plastikmüll, eine Rolle spielen.

Die Forschungsergebnisse:

Forscher der Duke University School of Medicine haben herausgefunden, dass Nanoplastik den Abbau von Alpha-Synuklein stört. Gesunde Menschen entsorgen verbrauchtes Alpha-Synuklein über Lysosomen, aber Mikroplastik könnte diesen Prozess beeinträchtigen. Dies führt möglicherweise zum Untergang der Lysosomen und zur Bildung von Lewy-Körperchen, einem charakteristischen Merkmal von Morbus Parkinson.

Laborexperimente zeigten, dass Nanoplastik von Nervenzellen aufgenommen wird und sich mit Alpha-Synuklein verbindet. Dies fördert die Aggregation des Proteins. In Mäuseexperimenten beschleunigte Nanoplastik die Ausbreitung von Fibrillen im Gehirn, besonders in der Substantia nigra, einem Bereich, der mit Morbus Parkinson in Verbindung steht.

Jürgen Zender, im Januar 2024

Weiter Artikel aus dem Bereich Forschung und Entwicklung

Parkinson-Forschung - Ein Statusbericht

Parkinson-Forschung – Ein Statusbericht

Weltweit erster Parkinson-Patient mit einzigartigem System zur Tiefen Hirnstimulation versorgt Der Jahreswechsel 2021/22 steht an und es ist Zeit für einen Blick auf den Status Quo der Parkinson-Forschung. Noch vor ...
Ultraschall gegen Tremor

Ultraschall gegen Tremor

Überall auf der Welt wird an neuen Therapien gegen Morbus Parkinson geforscht und immer häufiger haben sie schon ihren Weg in den Klinikalltag gefunden. So werden am Universitätsklinikum Kiel erste ...
Tiefe Hirnstimulation, Teil 1

Tiefe Hirnstimulation, Teil 1

Foto: BETA Klinik Quelle: BETA Klinik in Bonn. Die beschriebenen Abläufe beziehen sich auf die Abläufe in der Beta-Klinik Bonn und können von den Abläufen in anderen THS-Kliniken abweichen. Charakteristisch ...
Titelbild Parkinson Journal

L-Dopa – eine Renaissence?

Dr. Günter Hochschorner – Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Geriatrie Seit nunmehr 60 Jahren ist L-Dopa der Goldstandard bei der Behandlung von Parkinson-Symptomen. In einem Beitrag für die Parkinson Selbsthilfe ...

Bleib auf dem Laufenden.


0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Möchtest du den Artikel kommentieren oder etwas hinzufügen?

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

ParkinsonPuls: Erlebnisse & Expertisen
ParkinsonPuls: Erlebnisse & Expertisen
Nanopartikel und Morbus Parkinson
/
PHP Code Snippets Powered By : XYZScripts.com