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Tischtennis, eine Wiederentdeckung
PingPongParkinson – der Name ist Programm – ein Programm, dem ich 2019, als ich meine Diagnose Parkinson erhielt, keinerlei Achtung schenkte. Zu sehr um mich selbst kreisend, zu sehr auf die klassische Medizin, mit ihren zahlreichen Medikamenten hoffend, schenkte ich nicht-medikamentösen Therapien keinerlei Beachtung. Erst mit der Zeit lernte ich, dass Bewegung mir gut tat und dass es keineswegs egal war, um welche Art von Bewegung es sich handelte.
Es begann mit ausgiebigen Spaziergängen und Nordic Walking, später kam dann Tai Chi und die üblichen Workout Programme im Fitnessstudio dazu. So gut es mir auch tat, nichts gefiel mir richtig und der Weg vom Sessel in die Turnschuhe, war oft beschwerlich oder wurde erst gar nicht angetreten.
2021, anlässlich meiner Komplextherapie in Bad Göggingen, entdeckte ich im Fitnessraum eine Tischtennisplatte und sofort kamen die Bilder aus meiner Kindheit und Jugend in den Kopf, in der wir im Winter in der Garage und im Sommer im Garten regelmäßig und mit viel Freude Tischtennis gespielt hatten. Und siehe da, nicht nur Radfahren sondern auch Tischtennis scheint man nicht zu verlernen….
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Damit war der Weg eigentlich schon vorgezeichnet. Es begann mit kleinen Matches in den Münchner Parks, die dankenswerterweise reichlich mit Tischtennisplatten ausgestattet sind und endet Stand heute mit mir als Leiter der Region Oberbayern für den PingPongParkinson e.V. und die Reise ist damit sicherlich noch nicht beendet.
Ende Mai besuchte ich mein erstes Tischtennisturnier, die PingPongParkinson German Open 2022 In Bad Homburg, Und ich kann sagen, dass ich mich in den letzten Jahren zu keinem Zeitpunkt so wohl und so fit gefühlt habe, wie während dieser 4 Tage in Bad Homburg.
Warum gerade Tischtennis eine so positive Wirkung auf mich und offensichtlich auch auf andere hat, vermag ich nicht zu beurteilen. Es wird viele Gründe geben, die Art der Bewegung vielleicht, das Spiel an sich, der freundschaftliche Wettkampf, das Zusammengehörigkeitsgefühl, das Wissen und Verständnis um die Nöte des „ Gegners“, was auch immer es sein mag – zahlreiche Forschungen zu diesem Thema laufen ja bereits – Ich kann es nur jedem wärmstens ans Herz legen. Schau auf der Website www.pingpongparkinson.de wann und wo die nächste Regionalgruppe trainiert und probier es einfach aus.
Mancher mag übrigens einwenden, dass sein Grad der Beeinträchtigung, solch einen Sport nicht zuließe. Dem kann ich nur erwidern: Weit gefehlt, schaut euch einfach die Videoimpressionen,die ich aus Bad Homburg mitgebracht habe, an und ihr werdet sehen, dass die Schwere der Beeinträchtigung nur eine untergeordnete Rolle spielt und vor allem der Lebensfreude beim Spiel keinen Abbruch tut.
über PingPongParkinson
Wer oder was ist PingPongParkinson?
Der PingPongParkinson Deutschland e. V. ist der bundesweite Zusammenschluss von Einzelpersonen und Selbsthilfegruppen, die sich in ehrenamtlicher Arbeit – mit dem Mittel Tischtennis – um Personen mit Parkinson und deren Angehörige kümmern.
Gegründet wurde der Verein am 02.02.2020. Ehrenmitglieder sind Jörg Roßkopf und Nenad Bach.
Der Mittelpunkt der Tätigkeit von PPP ist es, und den Betroffenen und den Angehörigen Informationen und den gegenseitigen Austausch anzubieten. Dafür hat sich das Mittel Tischtennis als ideal herausgestellt.
Das Konzept von PingPongParkinson beruht darauf, dass es Tischtennis für jedermann mit Parkinson, völlig unabhängig von den persönlichen Eignungen, also vom Anfänger bis zum Weltmeister, anbieten möchte.
Selbst wenn es derzeit noch keine wissenschaftlichen Beweise gibt, sind sich alle Betroffenen, die es ausprobiert haben, sicher: Die fortschreitende Verschlechterung der Symptome der Parkinson-Krankheit kann durch das Spielen von Tischtennis als physikalische Therapie verlangsamt werden.
Darüber hinaus
Tischtennis als Selbsthilfe?
Klingt auf den ersten Eindruck ungewöhnlich. Ist es aber keineswegs!
Viele der potenziellen Symptome von Parkinson, Apathie, Ermüdung, Depression, Angst, vermehrter Speichelfluss, Inkontinenz, Tremor und Bewegungseinschränkungen können einen sozialen Rückzug bewirken.
Soziale Isolation geht schon im Allgemeinen mit einer Verschlechterung des Gesundheitszustands einher. Bei PmP (Personen mit Parkinson) sind die Auswirkungen von Einsamkeit und sozialer Isolation auf den Schweregrad der Parkinson-Krankheit sogar größer als unter Einfluss von Stress.
Dr. Indu Subramanian von der University of California Los Angeles, USA, präsentierte die Ergebnisse einer Analyse der selbst berichteten Einsamkeit und sozialen Isolation bei insgesamt 1.746 Patienten mit diagnostiziertem idiopathischem Parkinson-Syndrom, die an der CAM-Care-PD-Studie teilnahmen. [1]
Die wichtigsten Ergebnisse waren:
Dr. Subramanian sagte, dass die Gesundheitssysteme bei der Hilfe für gefährdete PmP proaktiver sein müssten. Sie bot eine Reihe praktischer Tipps für Kliniker an. Der wohl wichtigste:
„Helfen Sie Patienten, mit Selbsthilfegruppen in Kontakt zu treten!“
Der Austausch der Teilnehmer, aber auch ihrer Angehöriger, die gegenseitige Information und Hilfe – das ist der Weg, den die PingPongParkinson-Stützpunkte gehen. Auch ein Grund, warum PingPongParkinson sich bewusst entschieden hat, seine Gruppen „Stützpunkte“ zu nennen, es sollen echte Unterstützungspunkte für die Menschen sein.
Grundlage der Arbeit in den Stützpunkten ist dabei ein aktiver und offensiver Umgang mit der Erkrankung. Die Teilnahme bedeutet ein Plus an Lebensqualität, auch mit Spaß und Geselligkeit. Die Gruppe hebt so die Isolation der einzelnen auf und stärkt dadurch das Selbstvertrauen und die Solidarität.
Durch die mindestens wöchentlichen Treffen entsteht ein stützender Zusammenhalt, der Verständnis und Trost gibt und Mut macht zu neuer Aktivität und verändertem Verhalten.
Neben die unmittelbaren gesundheitlichen Auswirkungen von Tischtennis tritt, dass PingPongParkinson, durch den automatisch einsetzenden gegenseitigen Austausch der Teilnehmer, das Betreuungspotential einer echten Selbsthilfegruppe hat. Mit dem weiteren psychologischen Vorteil, nicht „zur Selbsthilfe“ zu gehen, sondern zum Tischtennis.
Wie alles begann
Wer die “Geschichte” von PingPongParkinson ergründet, kommt an zwei Personen nicht vorbei – Nenad Bach und Will Shortz.
Nenad Bach wurde 1954 in Zagreb, Kroatien geboren, machte seinen Abschluss als Bauingenieur an der Universität von Rijeka und zog 1984 nach New York. Schon während seines Studiums machte er Musik. Das Lied “Can We Go Higher?”, das als Friedensaufruf während des Krieges in Kroatien und Bosnien-Herzegowina geschrieben wurde, spielte er 1994 in Woodstock, in den Vereinigten Staaten und 1995 in Modena, Italien, beim Konzert “Pavarotti & Friends”.
Als bei Bach Parkinson diagnostiziert wurde, hörte er auf Gitarre zu spielen. Stattdessen begann er auf Einladung eines Freundes, Tischtennis zu spielen bei Will Shortz, Besitzer des Westchester-Table-Tennis-Center (WTTC) und Kreuzworträtsel-Redakteur der New York Times.
Früher hatte er noch nie einen Schläger in der Hand, aber ab diesem Zeitpunkt spielte er regelmäßig. Dabei bemerkte er eine Verbesserung seiner Parkinson-Symptome, die sogar soweit ging, dass er wieder Instrumente spielen konnte.
Dies machte ihm Mut und Nenad Bach gründete 2017 PingPongParkinson USA, eine 501 c3 Non-Profit-Organisation mit dem Ziel Tischtennis als eine Form der physikalischen Therapie bei Parkinson einzusetzen. Im WorldWideWeb findrt ihr hier weitere Infos. Der Sitz ist im Westchester Table Tennis Center, 175 Tompkins Avenue, Pleasantville, ca. 35 Meilen nördlich von New York City. Dort fanden im Oktober 2019 auch die von Bach initiierten ersten ITTF-Parkinson-Tischtennis-Weltmeisterschaften statt.
An dieser Weltmeisterschaft nahmen auch Thorsten Boomhuis und Harry Wißler erfolgreich teil. Direkt im Anschluss stand für beide fest, dass sie dem Beispiel der Amerikaner folgen und eine “Deutschland-Filiale” von PingPong Parkinson auf die Beine stellen wollten. Am 02.02.20201 wurde dann „PingPongParkinson Deutschland e. V.“ in
Nordhorn offiziell gegründet. Er ist der bundesweite Zusammenschluss von Einzelpersonen und Selbsthilfegruppen, die sich in ehrenamtlicher Arbeit – mit dem Mittel Tischtennis – um Personen mit Parkinson und deren Angehörige kümmern.
Der Mittelpunkt der Tätigkeit von PPP ist es, den Betroffenen und den Angehörigen Informationen und den gegenseitigen Austausch anzubieten. Dafür hat sich das Mittel Tischtennis als ideal herausgestellt.
Das Konzept von PingPongParkinson beruht darauf, dass es Tischtennis für jedermann mit Parkinson, völlig unabhängig von den persönlichen Eignungen, also vom Anfänger bis zum Weltmeister, anbieten möchte.
Nenad Bachs Geschichte im Video
was ihr wissen solltet
PingPongParkinson-VR
Ping Pong Parkinson gibt es ab sofort virtuell. Wer die geeigneten technischen Voraussetzungen mitbringt, kann zu jedem beliebigen Zeitpunkt und Ort mit bzw gegen einen anderen PPP-Spieler virtuell Tischtennis spielen.
Die Simulation ist extrem realitätsnah und ist besonders für diejenigen geeignet, die noch keinen Anschluss an einen Verein gefunden haben, die zusätzliche Trainingseinheiten wünschen oder Neueinsteiger im Thema Tischtennis, die sich zuerst einmal selbst einige Skills erarbeiten möchten.
Mehr dazu erfahrt ihr auf parkinson-journal.de/ppp-vr
Rechtliche Aspekte 1: Schwerbehinderung
Dieses ist ein Ratgeber, der nach bestem Wissen erstellt wurde. Er erhebt jedoch keinen Anspruch auf vollständige Richtigkeit und Vollständigkeit. Jedwede Haftung ist ausgeschlossen.
Rechtliche Aspekte 1: Schwerbehinderung
Laut statistischem Bundesamt leben in Deutschland ca. 7,9 Millionen schwerbehinderte Menschen, das sind immerhin 9,5 % der Bevölkerung.[1]
Der Begriff der Schwerbehinderung ist dabei in § 2 Abs. 1, Satz 1 des
Sozialgesetzbuches IX legaldefiniert:
„Menschen mit Behinderungen sind Menschen, die körperliche, seelische, geistige oder Sinnesbeeinträchtigungen haben, die sie in Wechselwirkung mit einstellungs- und umweltbedingten Barrieren an der gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate hindern können“.
In § 2 Abs. 2 des Sozialgesetzbuches IX ist definiert, wann eine Schwerbehinderung vorliegt:
„Menschen sind im Sinne des Teils 3 (des SGB IX) schwerbehindert, wenn bei ihnen ein Grad der Behinderung von wenigstens 50 vorliegt und sie ihren Wohnsitz, ihren gewöhnlichen Aufenthalt oder ihre Beschäftigung auf einem Arbeitsplatz im Sinne des § 156 rechtmäßig im Geltungsbereich dieses Gesetzbuches haben.“
Und § 2 Abs. 2 des Sozialgesetzbuches IX bestimmt zur Gleichstellung:
„Schwerbehinderten Menschen gleichgestellt werden sollen Menschen mit Behinderungen mit einem Grad der Behinderung von weniger als 50, aber wenigstens 30, bei denen die übrigen Voraussetzungen des Absatzes 2 vorliegen, wenn sie infolge ihrer Behinderung ohne die Gleichstellung einen geeigneten Arbeitsplatz im Sinne des § 156 nicht erlangen oder nicht behalten können (gleichgestellte behinderte Menschen).“
Was bedeutet das alles für Personen mit Parkinson?
Die Regelung in § 2 Abs. 1, Satz 1 des Sozialgesetzbuches IX bedeutet zunächst, dass nicht nur offensichtliche Behinderungen der Definition unterfallen, sondern auch solche mit einer nicht sichtbaren Behinderung, etwa einer schweren chronischen Erkrankung wie Parkinson. Personen mit Parkinson gelten als Langzeitpatienten bzw. als schwerwiegend chronisch krank im Sinne des Gesetzes.
Für die Feststellung, ob bei einer Person mit Parkinson auch eine Schwerbehinderung vorliegt, kommt auf das Ausmaß der Erkrankung an.
Für die Feststellung stellt die betroffene Person einen entsprechenden Antrag beim für sie zuständigen Versorgungsamt. Dieses entscheidet in jedem Einzelfall, ob die Kriterien einer Schwerbehinderung erfüllt sind und erlässt einen sogenannten Feststellungsbescheid, der den festgestellten Grad der Behinderung (GdB) und ein ggf. Merkzeichen enthält. Die Behörde erlässt den Bescheid auch bei Feststellung eines GdB von weniger als 50.[2]
Der GdB variiert, in Zehnerschritten, zwischen 20 und 100 und beziffert die Schwere der Behinderung. Er ist also das Maß für die körperlichen, geistigen, seelischen und sozialen Auswirkungen einer Funktionsbeeinträchtigung aufgrund eines Gesundheitsschadens.
Bei der Feststellung des Maßes der Behinderung geht es um das vorliegende Funktionsdefizit, eine Dauer von mehr als sechs Monaten und die Auswirkung der Behinderung auf die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft.
Dabei richtet sich die zuständige Behörde nach den sogenannten „versorgungsmedizinischen Grundsätzen“. Diese enthalten Anhaltswerte über die Höhe des Grads der Behinderung. Die versorgungsmedizinischen Grundsätze können in der „Versorgungsmedizin-Verordnung“ beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales nachgelesen werden.[3]
Für das Parkinson-Syndrom ist festgelegt:
Diese Maßstäbe bilden nur eine Orientierung. Letztlich ist eine individuelle Gesamtschau aller Beeinträchtigungen entscheidend.
Der Grad der Behinderung kann überprüft und gegebenenfalls neu festgestellt werden, wenn gesundheitliche Änderungen vorliegen. Da bei Personen mit Parkinson in der Regel Verschlechterungen festgestellt werden dürften, kann nur empfohlen werden, den GdB regelmäßig überprüfen zu lassen! Diese Überprüfung ist hier mehr Chance als Risiko.
Menschen mit (festgestellter) Behinderung haben Anspruch auf bestimmte Nachteilsausgleiche.
Diese sind abhängig von Art und Grad der Behinderung.
Hat das Integrationsamt die Zustimmung zur Kündigung erteilt, kann der Arbeitgeber nach § 171 Abs. 3 Sozialgesetzbuch IX die Kündigung nur binnen 1 Monats nach Zustellung der Zustimmung aussprechen.
Ferner sind die Beteiligungsrechte des Betriebsrats nach § 102 Betriebsverfassungsgesetz und der Schwerbehindertenvertretung nach § 178 Abs. 2 Sozialgesetzbuch IX zu wahren.
Das Finanzamt gewährt bei der Einkommensteuer einen zusätzlichen Freibetrag. Die Höhe des Freibetrags ist abhängig vom GdB. Er beträgt zurzeit:
GdB von 20 | 0,00 € | ab 2021: 384,00 € |
GdB von 30 | 310,00 € | ab 2021: 620,00 € |
GdB von 40 | 430,00 € | ab 2021: 860,00 € |
GdB von 50 | 570,00 € | ab 2021: 1.140,00 € |
GdB von 60 | 720,00 € | ab 2021: 1.440,00 € |
GdB von 70 | 890,00 € | ab 2021: 1.780,00 € |
GdB von 80 | 1.600,00 € | ab 2021: 2.120,00 € |
GdB von 90 | 1.230,00 € | ab 2021: 2.460,00 € |
GdB von 100 | 1.420,00 € | ab 2021: 2.840,00 € |
Merkzeichen „blind“ | 3.700,00 € | ab 2021: 7.400,00 € |
Merkzeichen „hilflos“ | 3.700,00 € | ab 2021: 7.400,00 € |
Bei den Freibeträgen handelt es sich stets um Jahresbeträge, das heißt, dass keine monatliche Abgrenzung erfolgt. Hat der GdB nur einen Teil des Jahres bestanden oder ändert er sich im Laufe des Jahres, gilt der höhere Freibetrag für das ganze Jahr.
Für Menschen mit einem GdB unter 50 gilt der steuerliche Freibetrag bis zum
Steuerjahr 2020 nur, wenn sie aufgrund der Behinderung einen gesetzlichen Anspruch auf eine Rente oder andere laufende Bezüge haben[4] ODER wenn die Behinderung zu einer dauernden Einbuße der körperlichen Beweglichkeit geführt hat oder durch eine typische Berufskrankheit entstanden ist.
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die einen GdB von mindestens 30 haben, können unter Umständen schwerbehinderten Menschen gleichgestellt werde.
Auf Antrag erteilt die Agentur für Arbeit die Gleichstellung, wenn die Person infolge ihrer Behinderung ohne diese Hilfe einen geeigneten Arbeitsplatz i. S. d. § 156 Sozialgesetzbuch IX nicht erlangen oder nicht behalten kann. Gleichgestellte haben wie schwerbehinderte Menschen einen besonderen Kündigungsschutz. Sie haben jedoch keinen Anspruch auf Zusatzurlaub.
Die Gleichstellung wird, wenn sie erteilt wird, mit dem Tag der Antragstellung wirksam. Sie kann befristet werden. Der Arbeitgeber wird von der Agentur für Arbeit nicht über die Gleichstellung informiert.
[1] Stand: 24. Juni 2020
[2] Hinweis: Der Grad der Behinderung wird nicht in Prozent angegeben!
[3] www.bmas.de
[4] Eine Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung zählt nicht dazu.
Rechtliche Aspekte 2: Gesetzliche Krankenversicherung
Dieses ist ein Ratgeber, der nach bestem Wissen erstellt wurde. Er erhebt jedoch keinen Anspruch auf vollständige Richtigkeit und Vollständigkeit. Jedwede Haftung ist ausgeschlossen.
WAS WIR ÜBER PARKINSON WISSEN SOLLTEN
Rechtliche Aspekte 2: gesetzliche Krankenversicherung und Parkinson
Die Krankenversicherung ist in Deutschland eine Pflichtversicherung, d. h. sie ist aufgrund gesetzlicher Bestimmungen vorgeschrieben. Sie versichert gegen das Risiko von Krankheiten und deren Folgen und wird von gesetzlichen (GKV) und privaten Krankenkassen (PKV) angeboten.
Im Folgenden wird es ausschließlich um die GKV gehen.
Aktuell[1] gibt es in Deutschland 113 gesetzliche Krankenkassen mit ca. 71,4 Millionen Versicherten und Familienangehörigen.
Wissenswertes vorweg:
Die von der WHO[2] herausgegebene internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD, aus dem Englischen: International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) ist das anerkannte Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen.
Die gültige Ausgabe ist ICD-10-WHO Version 2019.[3]
Das primäre Parkinson-Syndrom findet sich in Kapitel VI, Notation G
Bezeichnung: Krankheiten des Nervensystems G20.2 primäres Parkinson-Syndrom
Alle gesetzlich Versicherten haben in Deutschland im Krankheitsfall Anspruch auf umfangreiche Versicherungsleistungen, die sogenannten gesetzlichen Pflichtleistungen. Dazu gehören auch die medizinischen Leistungen, die zur Behandlung von Parkinson erforderlich sind, im Einzelnen:
Die Erstattung der Kosten für regelmäßige Arztbesuche, z. B. als Kontrolluntersuchung, sind gesetzliche Pflichtleistung der GKV. Dabei gilt grundsätzlich die freie Wahl der Haus- und Fachärzte, sofern diese mit den gesetzlichen Krankenkassen zusammenarbeiten.
Die stationäre Behandlung im Krankenhaus ist ebenfalls, allerdings gegen Eigenanteilbeteiligung des Patienten, Pflichtleistung der GKV.
Bei der Übernahme der Kosten der medikamentösen Behandlung durch die gesetzliche Krankenversicherung gilt das Sachleistungsprinzip. Versicherte müssen somit, mit Ausnahme der Zuzahlungen, für eine Behandlung inklusive der verordneten
Arznei-, Heil- und Hilfsmittel grundsätzlich nicht bezahlen, soweit die Verordnung im Rahmen des gesetzlichen Leistungskatalogs erfolgt.
Laut Sozialgesetzbuch V haben Versicherte einen Anspruch auf eine ausreichende, bedarfsgerechte, dem allgemein anerkannten Stand der medizinischen Wissenschaft entsprechende medizinische Krankenbehandlung. Was genau das beinhaltet, bestimmt nicht das Gesetz, sondern der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA), das oberste Entscheidungsgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung. Der G-BA beschließt auch die sogenannte Arzneimittel-Richtlinie.
(siehe die gesonderte Ausarbeitung „Zuzahlungen in der gesetzlichen Krankenversicherung“)
Mittels sogenannter Rabattverträge können Krankenkassen mit Arzneimittelherstellern bessere Konditionen aushandeln. Die erzielten Einsparungen geben sie in der Regel an die Versicherten teilweise weiter, zum Beispiel durch Verzicht auf die Zuzahlung. Die Apotheker sind entsprechend verpflichtet, bevorzugt Arzneimittel im Rahmen dieses Rabattvertrages abzugeben und ein vom Arzt verordnetes Arzneimittel gegen das Präparat eines Herstellers auszutauschen, mit dem die Krankenkasse einen Rabattvertrag hat. Dazu müssen allerdings Wirkstoff und Wirkstärke identisch und Darreichungsform und Packungsgröße müssen vergleichbar sein.
Der Arzt kann diesen Austausch von Medikamenten ausschließen, wenn er es für notwendig erachtet. Dazu muss er auf dem Rezept das Kästchen „aut idem“ ankreuzen.
Heilmittel oder Heilmaßnahmen gehören ebenfalls zu den gesetzlichen Pflichtleistungen.
Je nach Beschwerdebild und Krankheitsstadium kommen Ergotherapie, physikalische Therapie oder Logopädie als Heilmittel in Frage, allesamt häufig fester Bestandteil in der Behandlung von chronisch-degenerativen Erkrankungen wie Parkinson.
In den Heilmittelrichtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses ist für die Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen die Versorgung mit Heilmitteln geregelt. Der sogenannte Heilmittelkatalog gibt Aufschluss darüber, bei welcher Diagnose / Diagnosegruppe welches Heilmittel in welcher Menge im Regelfall verordnet werden kann. Vor der Verordnung von Heilmitteln muss sich der Arzt unter Einbezug entsprechender Diagnostik vom Zustand des Patienten überzeugen und diesen dokumentieren. Dies gilt auch für Folgeverordnungen.
Der Grundsatz der Wirtschaftlichkeit ist zu beachten. Deshalb gilt es, vor der Verordnung abzuwägen, ob z. B. durch Hilfsmittel, Arzneimittel oder eigenverantwortliche Maßnahmen des Patienten die Therapieziele qualitativ gleichwertig und kostengünstiger erreicht werden können. Ist dies nicht der Fall, sind Heilmittel verordnungsfähig.
Für den REGELFALL bei Parkinson enthält der Heilmittelkatalog die folgenden Festlegungen:
Vorrangiges
Heilmittel |
Optionale
Heilmittel |
Ergänzende
Heilmittel |
Verordnungsmenge | ||
Physiotherapie | Allgemeine
Krankengymnastik Spezielle Krankengymnastik zur Behandlung von Erkrankungen des zentralen Nervensystems unter Einsatz der neurophysiologischen Techniken nach Bobath, Vojta oder PNF (Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation) |
Fehlanzeige | Kältetherapie
Wärmetherapie |
Erstverordnung:
<= 10 Einheiten Folgeverordnung: <= 10 Einheiten Gesamtverordnungsmenge des Regelfalls <= 30 Einheiten Jeweils mindestens 1x wöchentlich |
|
Ergo- therapie | Sensomotorischperzeptive
Behandlung Motorisch-funktionelle Behandlung Hirnleistungstraining / neuropsychologisch orientierte Behandlung
|
Psychischfunktionelle Behandlung | Thermische
Anwendungen |
Erstverordnung:
<= 10 Einheiten Folgeverordnung: <= 10 Einheiten Gesamtverordnungsmenge des Regelfalls <= 40 Einheiten |
|
Jeweils mindestens wöchentlich | 1x | ||||
Vorrangiges
Heilmittel |
Optionale
Heilmittel |
Ergänzende
Heilmittel |
Verordnungsmenge | ||
Logo- pädie | Bei
Schluckbeschwerden: Stimm-, Sprech- und Sprachtherapie 30, 45 oder 60 Minuten mit dem Patienten, je nach konkretem Störungsbild und Belastbarkeit |
Fehlanzeige | Fehlanzeige | Erstverordnung:
<= 10 Einheiten Folgeverordnung: <= 10 Einheiten Gesamtverordnungsmenge des Regelfalls <= 60 Einheiten Jeweils mindestens 1x wöchentlich |
Die Heilmittel-Richtlinie ermöglicht Verordnungen außerhalb des Regelfalls. Können Therapieziele im Einzelfall nur durch zusätzliche Verordnungen erreicht werden, sind längerfristige Verordnungen möglich.
Bei Personen mit Parkinson mit schwerster Beeinträchtigung (Stadium 5 nach Hoehn und Yahr) wird von einem sogenannten „langfristigen Heilmittelbedarf“ gemäß Diagnoseliste (Anlage 2 HeilM-RL[4]) ausgegangen. Hier können, ohne dass der Regelfall zuvor durchlaufen wurde, die dauerhaft notwendigen Heilmittel als „Verordnungen außerhalb des Regelfalls“ verschrieben werden.
Bei Personen mit Parkinson mit mäßigen bis schweren Beeinträchtigungen (Stadien 3 oder 4 nach Hoehn und Yahr) wird von einem sogenannten „besonderen Verordnungsbedarf“ gemäß Vereinbarung über Praxisbesonderheiten für Heilmittel[5] ausgegangen. Hier können, allerdings nachdem zuvor der Regelfall durchlaufen wurde, die dauerhaft notwendigen Heilmittel ebenfalls als „Verordnungen außerhalb des Regelfalls“ verschrieben werden.
Bei Personen mit Parkinson unterhalb des Stadiums 3 nach Hoehn und Yahr muss der Versicherte einen Antrag zur Genehmigung stellen, wenn er der Auffassung ist, dass bei ihm Schwere und Langfristigkeit der funktionellen / strukturellen Schädigung mit den höheren Stufen vergleichbar ist.
Nachfolgend ein paar Highlights aus dem Katalog der nach Anlage 2 zur HeilmittelRichtlinie ausdrücklich nicht verordnungsfähigen Heilmittel:
Heilmittelkataloges verordnungsfähig sind
Die GKV übernimmt die Kosten für Fahrten, wenn sie im Zusammenhang mit einer Leistung der Krankenkasse aus medizinischer Sicht zwingend notwendig sind bei:
Versicherte müssen sich Fahrten zur ambulanten Behandlung von der Krankenkasse vorher genehmigen lassen. Die Genehmigung durch die Krankenkasse gilt als erteilt bei allen Versicherten, die einen Schwerbehindertenausweis mit dem Merkzeichen o außergewöhnliche Gehbehinderung o Blindheit o Hilflosigkeit
haben oder die Pflegebedürftigkeit der Pflegegrade 3, 4 oder 5 besitzen. Bei Personen mit Pflegegrad 3 sind zusätzliche ärztliche Bescheinigungen notwendig.
Patienten und Patientinnen, die dauerhaft in ihrer Mobilität eingeschränkt, aber nicht Inhaber eines Schwerbehindertenausweises sind, haben die Möglichkeiten der Gleichstellung nach der Überprüfung des Einzelfalls durch die Krankenkasse.
Alle 4 Jahre kann für ca. 3 Wochen eine ambulante Kur bewilligt werden, sofern sie notwendig ist, um einer drohenden Behinderung vorzubeugen, eine Behinderung zu beseitigen, zu bessern oder eine Verschlimmerung zu verhüten. Dabei werden die Arzt- und Behandlungskosten voll übernommen; für Unterbringung und Verpflegung können Zuschüsse gewährt werden.
Sollte eine ambulante Kur nicht ausreichen, kann eine stationäre Kur bewilligt werden.
In diesem Fall übernimmt die Kasse auch die Unterbringungs- und Verpflegungskosten.
Psychotherapie wird im Rahmen des Wirtschaftlichkeitsgebotes bei allen zugelassenen Therapeuten erstattet.
Alternative Behandlungsmethoden werden in der GKV grundsätzlich nicht erstattet.
Allerdings zahlen einige Krankenkassen freiwillig für spezielle Therapien. Die Erstattungsfähigkeit muss bei der Krankenkasse angefragt werden.
Für Heilpraktikerbehandlungen gilt jedoch ein Leistungsverbot.
In der anderen EU-Staaten besteht ein grundsätzlicher Versicherungsschutz, so dass Leistungen ohne vorherige Zustimmung der Krankenkasse in Anspruch genommen werden können. Aber:
Es empfiehlt sich daher unbedingt eine Auslandsreisekrankenversicherung!
(siehe die gesonderte Ausarbeitung „Finanzielle Leistungen bei Arbeitsunfähigkeit“)
[1] Stand: 26. August 2020
[2] Weltgesundheitsorganisation
[3] ICD–11 tritt am 1. Januar 2022 in Kraft
[4] Anlage 2 zur Heilmittel-Richtlinie: Diagnoseliste zum langfristigen Heilmittelbedarf nach § 32 Abs. 1a SGB V
[5] Vereinbart zwischen dem GKV-Spitzenverband und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (§ 84 Abs. 8 SGB
Gangstörung durch Parkinson
WAS WIR ÜBER PARKINSON WISSEN SOLLTEN
Gangstörungen durch Parkinson
Welches Bild generiert der Begriff „schwerbehindert“? Eine Person im Rollstuhl. Und bei Parkinson? Einen alten Herrn, vornübergebeugt mit Tippelschritten unterwegs, der selbst im Sommer zittert.
Entgegen der Definition meiner Patentochter: „Alt sind Menschen über 30, ganz alt über 40“, fühle ich mich nicht alt, gehe halbwegs aufrecht und zittere nicht. Auch sitze ich nicht im Rollstuhl und strebe an, dass es so bleibt.
Wenn ich allerdings ohne wirksame Medikation bin und / oder unter emotionalen Stress stehe, bin ich „schwer behindert“. Stellt Euch vor, ihr steht Samstag morgens an der Bäckertheke im Supermarktfoyer, bzw. 10
Meter davon entfernt, in einer Schlange mit Querstreifen alle 1,5m. All die
Großstädter, die samstags ihr entspanntes Wochenende nach einem engen
Zeitplan einleiten und großes Verständnis aufbringen, wenn vor Dir eine Bewegung der Schlange dazu führt, dass eine Lücke in den Ausmaßen der Wüste Gobi, sprich mehr als 1 Meter, nicht sofort von Dir ausgefüllt wird.
Warum? Weil Du gerade in eben dieser Wüste am Boden festgefroren bist. Spätestens wenn Dein Hintermann Dir den Einkaufswagen in die Hacken fährt und Dir deutet, Du sollst seinen Beschimpfungen zuhören und nicht so schreien und dann Deinen Wagen aus der Reihe in die Mitte schiebt, wo Du auch ohne Podest wie ausgestellt wirkst, fühlen alle mit Dir……..ob Deiner Alkoholkrankheit, Demenz oder sonstigen Gebrechlichkeit.
Glücklicherweise muntern Sie Dich mit konstruktiven Lösungsansätzen auf: Weniger trinken, Zuhause bleiben, oder schlicht verschwinden. Dieses emotionale Erlebnis bleibt Dir so lange erhalten, bist Du eine Möglichkeit gefunden, den Ort nach den längsten 30 Minuten Deines Tages, zu verlassen. Dies lässt sich nur noch toppen durch die Kombination mit einer
Dranginkontinenz, zu einer Zeit, wo Du TENA noch für eine griechische Göttin hältst. Schönes Wochenende.
Sicher, das ist ein extremes, aber bei weitem nicht unrealistisches Szenario.
Dafür bedarf es schon einer ausgeprägten Gangstörung, welche im ONBereich (unter ausreichender Medikation) aufritt, da mehr Levodopa keine Änderung bringt. Man spricht hier von Levodopa-Resistenz.
Das Einfrieren des Gangs (FOG – Freezing of Gait) wurde definiert als
„kurzzeitige, episodisches Absenz oder deutliche Verringerung der
Vorwärtsbewegung der Füße, trotz der Absicht zu gehen“. Die Personen mit Parkinson/PmP fühlen sich beim Versuch, sich vorwärtszubewegen, plötzlich, als ob ihre Füße am Boden kleben würden. Dies dauert i.d.R. ein paar Sekunden, aber kann gelegentlich mehrere Minuten überschreiten oder länger.
Das Verständnis der Mechanismen bei FOG ist unvollständig, und die Behandlung wird von den Klinikern als eine sehr schwierige Aufgabe betrachtet. Hypothesen für die Erklärung nach Nieuwboer sind:
Im Vergleich zu anderen PmP, weisen solche mit FOG signifikante Gangstörungen auf, wie z.B. verminderte Schrittverstärkung, beeinträchtigte Gangkoordination und erhöhte Variabilität der Schrittzeit. Dieses Modell geht davon aus, dass, wenn sich diese motorischen Defizite bis zu einem Punkt desmotorischen Zusammenbruchs akkumulieren, FOG auftritt.
Das Verhältnis von motorischen, kognitiven und limbischen Prozessen ist sowohl konkurrierend als auch als komplementär. Da Dopamin-Neuronen bei PmP meist erschöpft sind, führt die gleichzeitige Verarbeitung kognitiver und/oder limbischer Informationen während der motorischen Aufgabe zu einer Überlastung der Informationsverarbeitungskapazität innerhalb der Basalganglien. Die Interferenz zwischen neuronalen Prozessen würde das Phänomen erklären, dass eine Erhöhung der kognitiven Belastung während der Lösung einer Doppelaufgabe die Fortbewegung zusammenbricht.
Dieses Modell betont den Konfliktlösungsdefizit. Unter normalen
Bedingungen werden Menschen voreiliges Handeln verhindern und die Auswahl der Reaktion bis zur Lösung des Konflikts verzögern. Im Gegensatz dazu gelingt es PmP mit FOG nicht, den Reaktionskonflikt zu verarbeiten. Sie erzwingen eine schnellere Reaktionsentscheidung, aber mit geringerer Übereinstimmung, wodurch FOG ausgelöst wird.
Dieses Modell betrachtete FOG als eine Abkopplung zwischen dem vorher geplanten motorischen Programm und der motorischen Reaktion.
Diese Modelle und Hypothesen erklärten FOG aus verschiedenen Perspektiven. Auch wenn sie unvollständig sind und FOG nur teilweise beschreiben können, ist es bemerkenswert, dass diese Modelle für ein besseres Verständnis und die Charakterisierung der FOG hilfreich sind und Anhaltspunkte für die weitere Erforschung liefern. Noch wichtiger ist, dass auf der Grundlage dieser Modelle gelingt, Therapien für die Behandlung von FOG zu entwickeln und anzuwenden.
Neben wichtigen und etablierten Behandlungsansätzen scheinen auch neuere therapeutische Strategien wirksam zu sein und werden mit FOG weiter getestet.
Parkinson Komplextherapie vor Ort sind und Zeit für Dich erübrigen. Ferner hilft ein gewisses Grundwissen seiner eignen Krankheit weiter, die Aufmerksamkeit der Experten zu erhalten oder zu erlangen, wenn sie sich einmal nicht von selbst einstellen will.
Gerade wo wir uns in einem Bereich befinden, wo chemische
Prozesse im Gehirn und Gefühle nicht mehr messerscharf zu trennen sind spielt der Placebo Effekt eine herausragende Rolle.
Verfahrens, bei dem der Therapeut feinste Flüssigkeitsströme im
Körper – sie reichen vom Schädel (Cranium) bis zum Kreuzbein (Os
Sacrum). Eine Sitzung dauert in der Regel eine Stunde und spricht auf eine sanfte Art den Organismus an. Nach der Anwendung fühlt man sich entspannter, energiereicher, lebendiger. Seit der regelmäßigen
Anwendung habe ich weder Nackenverspannungen noch Schwindel.
Krankenhausaufenthalt oder eine Anästhesie sind nicht erforderlich.
Die dTMS ist eine Behandlungsoption, wenn eine medikamentöse Standardtherapie nicht infrage kommt oder nicht ausreichend gewirkt hat. Ein großer Vorteil der Behandlung mit dTMS sind die sehr seltenen Nebenwirkungen. Ich werde meine Erfahrungen in den nächsten Monaten dazu machen.
Es stehen mehrere pharmakologische Behandlungen zur Verfügung, die im
Hinblick auf die Verringerung der Anzahl und Dauer von Freezing-Episoden wirksam sind. Es bleibt derzeit die Dopamin-Ersatztherapie mit Levodopa die erste Wahl für die FOG-Behandlung bei Morbus Parkinson.
Eine offene, unkontrollierte Studie evaluierte das transdermale Pflaster Rotigotin als Monotherapie bei unbehandelten PmP über einen Zeitraum von 6 Monaten und ergab, dass das Pflaster im Vergleich zur Basislinie alle Aspekte des Gangs verbesserte, einschließlich des geraden Laufens, der Ganginitiierung und der
Drehung. Dieser Effekt stellte sich bei mir leider nicht ein. Studien mit
Dopaminagonisten als Ergänzung zu Levodopa fanden auch positive Auswirkungen auf die Ganggeschwindigkeit bei einer Zusatztherapie mit Apomorphin und Pramipexol im Vergleich zu Levodopa allein.
Ich kann persönlich diese neue Einschätzung bestätigen.
Zahl der Stürze vermindert. Obwohl es im Endstadium des Morbus Parkinson zu Demenzen kommt, ist die Erkrankung primär eine motorische Störung. Ich habe zwei intensive Behandlungsansätze gestartet, beide waren, nach anfänglichen Placebo Effekt, wirkungslos.
Opicapon, mir fällt es aber schwer die Wirksamkeit zu beurteilen.
Bewegungsstörungen einen therapeutischen Wert besitzen. Verschiedene Cannabinoide können Dyskinesien und einige Formen von Tremor und Dystonie reduzieren, die durch Levodopa bei der Parkinson-Krankheit verursacht werden. Außerdem können sie zum Rückgang der Tics beim Tourette–Syndrom und bei hypokinetischen Parkinson-Syndromen beitragen: Meine persönlichen Versuche mit hochkonzentriertem, frei-verfügbaren CBD-Öl waren allerdings ohne Effekt. Andere PmP berichten von guten Erfolgen, z.B. einer Senkung des Stress-Levels und damit besserer Schlaf und geringere Eskalationen bei motorischen Problemen.
/ THC, der wichtigste Inhaltsstoff von Cannabis. Für Parkinson ist Dronabinol nur als sog. „Off-Label“ Behandlung, medizinisch indiziert und mit Sondergenehmigung, verfügbar. Ich habe die Behandlung wegen Wirkungslosigkeit abgebrochen. Zufällig gab es zur gleichen Zeit eine Befragung der bekannten amerikanischen Michael J. Fox Foundation bei PmP weltweit, die ebenfalls durchschnittlich eine eher schwache Wirkung aufzeigte. Da wir uns beim Freezing in einem Bereich mit durchaus relevanten Placebo Effekt befinden ist hier auch e Möglichkeit, den guten Glauben mit ebenso guten Marketing zu stützen.
Viele dieser Therapieansätzen habe ich, zusammen mit meinem sehr engagierten Neurologen, selbst ausprobiert. Ich möchte ausdrücklich dazu sagen, dass diese Ansätze alle ihre Berechtigung hatten und auch bei anderen FOG gebeutelten PmP gute Erfolge zeigten.
Auf alle Felle mobil – Assistenzhund für PmP Teil 1 – Was ist das?
Dieses ist ein Ratgeber, der nach bestem Wissen erstellt wurde. Er erhebt jedoch keinen Anspruch auf vollständige Richtigkeit und Vollständigkeit. Jedwede Haftung ist ausgeschlossen.
WAS WIR ÜBER PARKINSON WISSEN SOLLTEN
Auf alle Felle mobil – Assistenzhund für PmP Teil 1 – Was ist das?
„Ein Assistenzhund für Parkinson – was soll der für Dich tuen?“
„Ist das nicht teuer, zahlt das denn die Krankenkasse?“
Fragen, die mich unmittelbar erreichen, wenn ich meinen Hund mit „Assistenzhund für Personen mit Parkinson – AZUBI“ auf der Kenndecke ausführe.
Noch ist LEIA ein halbwüchsiger Labradoodle mit vielen eigenen Ideen, die sie mit großer Energie umsetzt. Sie ist damit noch weit entfernt von einem verlässlichen Helfer in meinen Freezing-Phasen. Aber eine
Assistenzhundeprüfung könnten wir beide schon problemlos ablegen: LEIA als Hund und ich, als ihr Assistent.
Der „Assistenzhund“ führt in Deutschland selbst bei Hundemenschen oft zu Stirnrunzeln. In den USA und selbst einigen europäischen Nachbarländern, wird bei Assistenzhund über den Blindenführhund schon lange hinausgedacht. Ein Assistenzhund ist dort rechtlich definiert und verfügt über die notwendigen Zugangsprivilegien, um den Partner überall zu unterstützen, wie zu Lebensmittelgeschäften oder Krankenhäuser.
Eine liebevolle Fellnase fand vor Kurzem, über eine Suche durch eine erfahrene Assistenzhundetrainerin, den Weg zu mir um mich zukünftig als Teampartner bei meinen Gangstörungen zu unterstützen. Das Team aus PmP (Person mit Parkinson) und Assistenzhund (in Ausbildung) kurz vorgestellt. Damen zuerst:
LEIA, 9 Monate, geboren auf einem Bauernhof in
Gelsenkirchen, quasi mit Blick auf Schalke, Tochter einer
Labradordame aus der Arbeitslinie und dem Königspudel Bergmann. Aktuell 54 cm Schulterhöhe und 22 kg und abgrundtiefen dunklen Augen, verpackt im pechschwarzen Haarkleid einer Pudeldame, welche mit dem Glätteisen meiner Patentochter gespielt hat.
Karsten, 50+ Jahre, geboren unweit der Tischtennishochburg Borussia Düsseldorf. Seit 10+ Jahren auf „Idiopathisches Parkinson Syndrom“ diagnostiziert. Trotz hervorragender ärztlicher Betreuung, bezüglich „Freezing of Gait“ austherapiert und daher auf den Hund gekommen.
Ein Hinweis, sei mir hier bereits erlaubt: Ein Hund ist süß, besonders als
Welpe und es ist beeindruckend, was solch ein Tier leisten kann und will.
Was aber ein Hund im Alltag bedeutet, ihn zu versorgen, zu erziehen und dem Tier gerecht zu werden, sollte vor einer Entscheidung bewusst sein.
Freezing of Gait (FOG) ist, je nach Ausprägung, selbst für einen positiv denkenden Menschen wie mich eine Herausforderung. An manchen Tagen kann es sein, dass meine Leistungsfähigkeit um mehr als 90% absinkt und dies den ganzen lieben langen Tag. Freezing ist nicht nur nicht Laufen zu können, auch Stehen wird schwierig. Tätigkeiten, die einem sonst wie selbstverständlich von der Hand gehen, werden auf einmal unbezwingbar. Ich weiß oft nicht, was schlimmer ist: Die Hilflosigkeit, die ich dabei empfinde, die Menschen, die nicht ablassen mir zu helfen, obwohl es auch ohne sie schon schwer genug ist, oder jene, die einen leidvoll oder verärgert anschauen, da ich vermeintlich wieder zu tief ins Glas geschaut habe.
Meine erste Selbsthilfe war, auf Anregung meiner Frau, einen m-Scooter zu nutzen früher sagte man Tretroller. Dieser wurde dann später durch einen e-Scooter ersetzt, zu einer Zeit, wo diese noch keinen, auch keinen schlechten, Ruf hatten. Ein sehr wesentlicher Wert dieses Gerätes war, dass ich vom Betrunkenen zu einem leicht spleenigen Menschen mutierte, und dass mitleidige oder abschätzige Blicke, zu einem Lächeln wurden. Diese unterschiedliche Einschätzung meiner Mitmenschen in FreezingSituationen entscheidet über die Stunden danach. Komm ich wieder raus, oder rutsche ich erst richtig rein in das Gefühl der Hilflosigkeit. Das dies nicht nur bei FOG von großer Bedeutung ist, sondern überall, wo Behinderung nicht sichtbar oder Verhalten nicht konsistent mit dem äußerlichen Eindruck ist, wurde mir später auf der Suche nach Lösungen für mein Freezing klar. Dabei stieß ich und auf zwei kleine Mädchen mit Laufbeschwerden. Sie wurden in der irischen „Late Late Show“ vom Moderator befragt, was ihr Assistenzhund wichtig für sie macht. Sie benannten, in ihren Worten, genau diese Transformation ihres Umfeldes
Als ich bei YouTube nach aktuellen Parkinsontrends suchte, habe ich zufällig einen Bericht über die feierliche Aufbahrung des verstorbenen Präsidenten der USA George W. Bush Senior gesehen. Dort lag vor dem Sarg ein Hund. Ein sogenannter „Service Dog“, der den Ex-Präsidenten bei den Folgen seiner Parkinsonerkrankung unterstützte und jetzt seinen Partner überlebt hatte.
Ein Hund, der mir beim Laufen helfen kann und das auch noch gerne macht, das wär’s! Ein Hund ist auch deutlich universeller einzusetzen als ein eScooter, hat 4Motion und nicht nur Hinterradantrieb, und einen viel höheren Beliebtheitsfaktor. So bin ich auf den Hund gekommen.
In vielen gelebten Partnerschaften, von Assistenzhund und PmP zeigt sich, dass der Hund der Schlüssel zu einer eigenständigen Teilhabe am Gemeinschaftsleben ist.
Gerade bei PmP, die im fortgeschrittenen Stadium ihrer Erkrankung an einer starken Form des „Freezing of Gait“ Symptoms leiden, kann ein Assistenzhund, durch das entsprechende Training befähigt, in einer akuten Freezing-Situation das Fortkommen ermöglichen.
Assistenzhunde können darüber hinaus bei einer Reihe von Symptomen der Parkinson-Krankheit helfen, von körperlichen Herausforderungen wie mangelndes Gleichgewicht mit Sturzgefahr bis hin zu sozialen und
emotionalen Problemen.
Assistenzhund gerecht werden, sowohl körperlich als auch geistig?
Assistenzhund brauche und nur einen Hund halten kann?
Hunde brauchen Diensthunde Auslauf, daher ermutigt ein
Diensthund die Besitzer, jeden Tag etwas Bewegung zu bekommen.
Depressionen auslösen. Die Interaktion mit einem Welpen kann diese Gefühle verändern. Ein Hund kann Menschen zum Lächeln bringen und dafür sorgen, dass sie sich besser fühlen und andere sich in Ihrer Nähe wohler fühlen.
Mein erstes Resümee, noch vor dem Training zum Assistenzhund: Labradoodle sind niedlich, besonders als Welpe. Hinter einem alles vergessen machenden schmachtenden Blick, vereinen Sie alle guten Eigenschaften von Pudel und Labrador. Die hohe Intelligenz des Pudels ermöglicht ihm, alle Dummheiten sehr schnell zu lernen und die Tricks des Herrchens schon zu durchschauen, bevor er selbst daran gedacht hat. Einem ersten „Ist der süß!“, folgt dem, nur durch die Leine abgebremsten, Landeanflug von 20+ kg süßer Junghund auf den
Bewunderer, ein: „Hat der aber Energie – das macht doch sicher viel
Arbeit…ich muss dann auch weiter.“
„Sie ist ja noch jung.“ / „Das wächst sich aus.“ / „Mit dem richtigen
Training,“ / „Das ist die Pubertät.“ / „Sie möchte nur spielen.“
Ich glaube das alles um in einem Jahr von einem vollausgebildeten Assistenzhund zu berichten und zu profitieren, wie die PmP aus Dublin in dem nachfolgenden Beispiel.
„Das wird schon!“
Ein Vater von zwei Kindern, der an Parkinson erkrankt ist, sagt, dass sein Leben durch einen Hund, der ihm bei der Mobilität und Stabilität hilft, verändert wurde.
Das Pilotprojekt des Dublin Neurological Institute (DNI) am Mater Hospital ist eine Premiere zumindest für Irland. Während bisher Hunde als Begleiter für PmP trainiert wurden, ist dies der erste, der speziell für die
Unterstützung von Mobilität, Stabilität und Gangart ausgebildet wurde.
Ergebnis: „Dies ist die beste Behandlung zur Verbesserung meiner Lebensqualität unter allen Behandlungen, die ich in den letzten 17 Jahren wegen Parkinson bekommen habe.“ Er fügte hinzu: „Wenn ich früher ging, dachten die Leute immer, ich sei betrunken oder auf Drogen. Jetzt lächeln sie nur noch. Wir beide gehen jeden Tag mehr als sechs Kilometer zu Fuß.“
Parkinson ist eine neurologische Langzeiterkrankung, an der in Irland etwa
8.000 Menschen leiden. Sie beeinträchtigt die Art und Weise, wie das Gehirn die Körperbewegungen koordiniert, einschließlich Gehen, Sprechen und Schreiben. Es gibt zwar eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten, um die Krankheit in den Griff zu bekommen, aber es gibt derzeit keine Heilung. Der beratende Neurologe Professor Tim Lynch vom DNI wollte etwas anderes versuchen, um dem Erkrankten zu helfen. „Während ER im Laufe der Jahre gut mit seiner Parkinson-Krankheit zurechtkam, hatte er
Probleme, wenn seine Füße auf dem Boden stecken blieben und einfroren. Also hatten wir ein die Idee, dass ein Assistenzhund eine Stütze ist, um nicht zu stürzen. Zweitens könnte er dem Bein, welches eingefroren ist, einen Schubs geben und als Startsignal für den Fuß funktionieren“ Der beratende Neurologie Professor vom DNI, der das Pilotprojekt leitet wandte sich an die in Cork ansässige Wohltätigkeitsorganisation „Dogs for the Disabled“. Diese bildet Hunde aus, um eine Vielzahl von Menschen mit Behinderungen zu unterstützen.
Die CEO der Wohltätigkeitsorganisation, sagte: „Es ist das erste Mal, dass wir mit einem Parkinson-Patienten arbeiten. Wir wählten und trainierten einen Hund auf der Grundlage einer Beurteilung von den Bedürfnissen, Wünschen und Persönlichkeitstyp des PmP.
„Es ist ein starker Hund, ein großartiger Arbeiter, mit echtem Antrieb und Entschlossenheit. Er hat sich wirklich gut entwickelt und es ist einfach erstaunlich zu sehen, wie glücklich die beiden zusammen sind.“ Dies ist der erste Hund in Irland, der speziell für die Unterstützung von Mobilität, Stabilität und Gangart ausgebildet wurde.
Technische Forscher haben eine Ganganalyse durchgeführt, indem sie
Sensoren an beiden angebracht haben. „Durch diese wissenschaftlichen Messungen und die Verwendung psychologischer Hilfsmittel versuchen wir zu beweisen, ob es einen Unterschied im Gang gibt.
„Soweit wir wissen, ist dies die erste Langzeitstudie eines ParkinsonPatienten mit einem Hund, der speziell für ihn trainiert wurde. Es wäre sehr aufregend, wenn wir wissenschaftlich nachweisen könnten, dass dies für sie von Vorteil ist“, sagte die betreuende Ärztin vom DNI. Die im Laufe des Projekts gesammelten Daten sollen schließlich veröffentlicht werden, um mehr Stabilitätshunde ausbilden zu können. „Mein Hund ist in diesem Stadium wie ein Teil von mir. Ich gehe nirgendwo ohne ihn hin. Er kümmert sich um mich und ich kümmere mich um ihn“, sagte er.
Im Original von Philip Bromwell
Auf alle Felle mobil – Assistenzhund für PmP Teil 2 – Ausbildung
Dieses ist ein Ratgeber, der nach bestem Wissen erstellt wurde. Er erhebt jedoch keinen Anspruch auf vollständige Richtigkeit und Vollständigkeit. Jedwede Haftung ist ausgeschlossen.
WAS WIR ÜBER PARKINSON WISSEN SOLLTEN
Auf alle Felle mobil – Assistenzhund für PmP Teil 2 – Ausbildung
Am Anfang steht die Suche nach einem geeigneten Welpen. Nicht jeder Hund eignet sich zur Ausbildung als Assistenzhund. Hier spielen Faktoren wie das sichere Wesen des Hundes und seine individuellen Talente eine große Rolle. Letztlich darf der Hund sein Hobby zum Beruf machen. Die
Suche nach dem Hund übernimmt idealerweise eine Assistenzhundeschule.
So ist Leia ein Labradoodle, eine Kreuzung von einem intelligenten Großpudel mit wenig haarendem Fell und einem Labrador mit ausgeprägtem „Will To Please“, der einfach gerne seinem Partner dienlich ist. Zudem wird sie mit ca. 55 – 65 cm Schulterhöhe und ca.25 – 30 kg Gewicht kräftig genug sein, mich zu stützen oder mir aufzuhelfen.
Ein Assistenzhund sollte sich im Dienst wie folgt präsentieren:
Personen oder anderen Hunden ohne Konfrontation abrufen lassen
Für den Assistenzhundeführer bedeutet dies:
Assistenzhund reagieren, sollte man mit Verständnis und Freundlichkeit gegenübertreten. Eventuell hat diese Person ausgeprägte Angst vor Hunden, wurde gar schon einmal gebissen oder sie leidet unter einer Hundeallergie. Vielleicht stehen sie auch zum ersten Mal einem Assistenzhundeteam gegenüber und keine Vorstellung davon, wie wichtig der Hund für seinen Halter ist.
Auch ein Assistenzhund hat das ausdrückliche Recht, seine Welpen- und
Junghundezeit zu genießen. Nach Ablauf des ersten Lebensjahres, in der im Wesentlichen grundlegende allgemeine Verhaltensweisen geschult werden, beginnt die Spezialausbildung. Der Hund wird langsam an seine späteren Aufgaben herangeführt.
In der sogenannten Selbstausbildung werden die Ausbildungsziele gemeinsam mit der Hundeschule festgelegt und in wöchentlichen Trainings geschult. So wird ausgeschlossen, dass sich Fehler in der Ausbildung einschleichen. Durch den frühen Einzug des Hundes bei seinem Partner wird die Bindung des Teams von Anfang an gezielt aufgebaut und immer weiter gefestigt. Ein weiterer Aspekt der Selbstausbildung ist, dass der Hund sein Zuhause nicht wechseln muss. Er wächst in seine spätere Aufgabe von Beginn an hinein. Für den PmP bedeutet die Ausbildung einerseits intensive Arbeit und sehr viel Disziplin. Andererseits macht es viel Freude, die Fortschritte der Ausbildung direkt mit zu erleben. Die Kosten für die Ausbildung betragen in etwa 30 % der Kosten für eine
Fremdausbildung. Das Risiko für die charakterliche und gesundheitliche
Eignung sowie die korrekte Arbeitsweise des Hundes liegen hier beim Halter. vor allem sollte beachtet werden, dass gerade bei der Ausbildung von Welpen die gesundheitliche Eignung in der Regel erst in einem Alter von ca. 12 Monaten geprüft werden kann. Sollte sich der Hund dann als ungeeignet erweisen, bleibt der Halter auf den bisherigen Ausgaben und Kosten sitzen. Weiterhin gilt es dann zu überlegen, ob der Hund als
Familienhund bei seinem Halter bleiben kann und ein zweiter Hund die Ausbildung antritt oder ob für den ersten Hund ein anderes Zuhause gesucht werden muss, da der Halter nur einen Hund halten und versorgen kann.
Die Fremdausbildung beschreibt die vollständige Ausbildung des Hundes durch einen Trainer. Während seiner 2-jährigen Ausbildung hat der Hund keinen Kontakt zu seinem späteren Partner. Nach Abschluss der Ausbildung erfolgt eine umfangreiche Einarbeitungsphase mit dem PmP, für den der
Hund bestimmt ist. Danach absolviert das junge Team, im Anschluss an die Einarbeitungszeit, die Teamprüfung. Eine längere Wartezeit von mindestens 2 -3 Jahren muss bei dieser Ausbildungsvariante eingeplant werden. Bis der Hund gefunden und ausgebildet ist vergeht Zeit. Auf Grund des hohen Zeitaufwandes, der medizinischen Versorgung und Betreuung des Hundes seitens der Ausbildungsstätte sind Die Kosten für diese Form der Ausbildung sind wesentlich höher als die Kosten einer Selbstausbildung.
Leider werden die Kosten für die Ausbildung eines Assistenzhundes nicht von der Krankenkasse übernommen (Ausnahme: Blindenführhund). Somit muss man selbst schauen, ob man dies aus eigener Tasche zahlen oder gegebenenfalls Spenden oder Finanzierungshilfen bekommt.
Position Ausbildung Unterhalt
Kauf Welpe | 1.150 € | |
Tierarztkosten vor Übergabe | 320 € | |
Früherziehung beim Trainer | 1.600 € | 320 € |
Erstausstattung | 500 € | |
Hundefutter, Kauartikel, Spielen… | 1.500 € | |
Haftpflichtversicherung | 90 € | |
OP-Versicherung | 400 € | |
Tierarztkosten Halter | 800 € | |
Hundesteuer | 220 € | |
Grundausbildung Assistenzhund | 4.900 € | |
Gruppenschule | 1.600 € | |
Begutachtung Dienstfähigkeit | 250 € | |
Fachausbildung Assistenzhund | 5.500 € | |
Abschlussprüfung | 500 € | |
Ausbildungszeit (1,5 Jahre) | 14.100 € | 5.550 € |
Hundefutter, Kauartikel, Spielen… | 1.400 € | |
Haftpflichtversicherung | 60 € | |
OP-Versicherung | 300 € | |
Tierartkosten | 500 € | |
Hundesteuer | 140 € | |
Nachschulung | 1.100 € | |
Dienstzeit (pro Jahr) | 1.100 € | 2.400 € |
Ausbildung + Unterhalt für 10 Jahre: 49.400 €
Menschen, Tüten, Ware im Geschäft, Regalen, Schaltern, Laternen, Zäunen, Gras, Büschen, Bäumen oder dem Boden schnüffeln. In der Freizeit darf er so viel schnüffeln wie er möchte, als Ausgleich.
Assistenzhund häufig Essbarem auf dem Boden. Egal, ob ein Stück
Wurstbrötchen auf dem Fußweg oder der Tischnachbar im Restaurant etwas fallen lässt, er muss dies ignorieren.
Fahrstuhl fahren und sich während der Fahrt angemessen verhalten. Dazu gehört, dass er kontrolliert und nur auf Kommando ein- und aussteigt, andere Fahrgäste nicht belästigt und nicht an Mitfahrenden schnüffelt.
sich geben. Während des Händewaschens sollte er im Sitz- oder PlatzBleib verharren, bis der Partner die Leine wieder aufnimmt. Ignorieren: Begegnen dem Assistenzhund im Dienst andere Hunde oder Menschen darf er nicht zu ihnen ziehen, sondern muss an lockerer Leine vorbeigehen und sie ignorieren. Auf Kommando, wenn der Partner dies wünscht, dürfen einzelne Hunde oder Menschen begrüßt werden.
Auf Abruf
Stimmzeichen anleiten, um in Reichweite des Partners zu apportieren
Tragen
Waren in einer Tasche vom Verkäufer zum Rollstuhlfahrer bringen
Tragen von Post oder Zeitung ins Haus
Legen von Müll, Postwurfsendungen in Papierkorb oder Mülltonne
Ziehen
Nasenstupser
Betätigen einer Türklingel
Lichtschalter bedienen
Betätigen eines Fußschalters für Lampen
Mobilitätshilfen
Notsituation
Auf Kommando um Hilfe bellen
Betreuer auf Kommando finden und herbeiholen
Vorderpfoten in den Schoß des Rollstuhlfahrers legen, um eine aufrechte Position zu halten, so dass der Partner bspw. das Mobiltelefon oder aus einem Rucksack holen kann
Medizinische Aufgaben
Auf alle Felle mobil – Assistenzhund für PmP Teil 3 – Rechtliches
Dieses ist ein Ratgeber, der nach bestem Wissen erstellt wurde. Er erhebt jedoch keinen Anspruch auf vollständige Richtigkeit und Vollständigkeit. Jedwede Haftung ist ausgeschlossen.
Auf alle Felle mobil – Assistenzhund für PmP Teil 3 – Rechtliches
Das Europäische Parlament änderte (06.03.2009) die Richtlinien zur Anwendung des Grundsatzes der Gleichbehandlung, sodass Blindenführ- und Assistenzhunde gleichgestellt sind.
„(12b) Ein effektiver diskriminierungsfreier Zugang kann auf verschiedenen Wegen gewährleistet werden, darunter auch mit Hilfe des Konzepts des „Design für Alle“ und indem Menschen mit Behinderungen die Verwendung von Hilfsmitteln erleichtert wird, einschließlich von Hilfen für Mobilität und Zugang, wie etwa anerkannte Blindenführ- oder Assistenzhunde.“
Die Richtlinien des Europäischen Parlaments haben 2017 auch Einzug in die deutsche Politik gefunden und so hat der Bundesrat am 10. Februar
2017 (in seiner 953. Sitzung) festgelegt, dass durch eine Änderung des § 33
SBG V die Möglichkeit geschaffen werden soll Assistenzhunde in das Hilfsmittelverzeichnis (nach § 139 SGB V) aufnehmen zu können.
Zudem sollen rechtliche Voraussetzungen geschaffen werden damit Assistenzhunde in den Schwerbehindertenausweis eingetragen werden können. Und auch die Notwendigkeit von bundesweit einheitlichen Qualitätsstandards für Assistenzhunde wurde festgestellt.
III. Und wie sieht es in anderen EU-Ländern aus?
Als direktes Nachbarland hat Österreich im § 39 des
Bundesbehinderungsgesetz (BBG) geregelt was unter Assistenzhunden zu verstehen ist, aber auch welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen, damit man einen Hund als Assistenzhund bezeichnet.
Um das Gesetz zu spezifizieren und Kriterien und Anforderungen an
Assistenzhunde-Teams klarzustellen hat das Bundesministerium für Arbeit,
Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz Richtlinien für Assistenzhunde herausgebracht, die bereits am 1. Januar 2015 in Kraft getreten sind.
Das aber auch dieses System seine Fehler hat wird vor allem an den starren
Prüfungskriterien deutlich, die nicht auf die individuellen Bedürfnisse der
Betroffenen eingehen. Zudem klärt dieses Gesetz auch nicht die Frage der Finanzierung von österreichischen Assistenzhunden.
Seit 2013 ist in §11 des Tierschutzgesetzes geregelt, dass Institutionen, welche Hunde mit oder für Dritte ausbilden, behördlich zugelassen werden müssen und einen Sachkundenachweis benötigen. Jede Institution
(Ausbildungsstätte, Hundeschule, Trainer), welche die geforderte Trainerlizenz/Sachkunde nach §11 des Tierschutzgesetzes besitzt, kann und darf Assistenzhunde ausbilden, prüfen und Begleitpapiere für den Hund ausstellen.
Einheitlich rechtliche Regelungen/Mindeststandards für die
Ausbildung/Prüfung von Assistenzhunden gibt es in Deutschland jedoch derzeit nicht. Diese sind gem. Aussage der Bundesregierung jedoch in Arbeit, weswegen es umso wichtiger ist, sich einen seriösen und kompetenten Trainer zu suchen, welcher ein angehendes Assistenzhundeteam so gut ausbildet, dass dieses auch eine später eingeführte „offizielle“ Prüfung gem. der dann gültigen rechtlichen Vorgaben ohne Probleme bestehen kann.
Weitere hilfreiche Dokumente für das Mitführen eines Assistenzhundes können, neben dem Begleitpapier/Ausbildungsnachweis, auch ein Schwerbehindertenausweis und ein ärztliches Attest über die Notwenigkeit des Assistenzhundes sein.
Darf ein Assistenzhund überall (Supermarkt, Kino, Arzt, etc.) mit hin?
Theoretisch Ja, gemäß diversen Paragraphen aus den Sozialgesetzbüchern
(SGB), dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG), dem
Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) und der UN-
Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) sowie nach Auffassung der
Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung müssen Sozialleistungen (dazu gehören auch Hilfen durch tierische Assistenz) barrierefrei erbracht werden. Das bedeutet, dass Assistenzhunde ihren Menschen überall hinbegleiten dürfen.
Die Praxis zeigt aber, dass dies selbst mit einem Blindenführhund schwierig ist und für andere Assistenzhunde noch viel mehr.
Die Anleinpflicht wird zum Beispiel nicht auf Bundes- sondern auf
Landesebene beschlossen. Aus diesem Grund sollte jeder
Assistenzhundeführer einen Blick in das für das eigene Bundesland geltende Landeshundegesetz werfen.
Beispiel LHundG NRW: § 17 Ausnahmen vom Anwendungsbereich
Dieses Gesetz gilt mit Ausnahme von § 2 Abs. 1 nicht für Diensthunde von
Behörden, Hunde des Rettungsdienstes oder des Katastrophenschutzes und Blindenführhund. Für Behindertenbegleithunde, Herdengebrauchshunde und brauchbare Jagdhunde gelten die nach dem Gesetz bestimmten Anlein- pflichten im Rahmen ihres Einsatzes nicht.
Trainingswochenende in München vom 10.-11.12.2022
Bisher haben sich folgende Spieler verbindlich angemeldet:
Maria Kolbinger, Sven Trautner, Jürgen Zender, Rodrigo Antunes, Ruth Eisinger, Katharina, Rüdiger Ott, Reinhard Kaltenegger, Ulli Heydt, Ernst Hillenkamp, Armin Galsterer, Franco di Lena, Katharina Schmidbaur und noch 3 weitere Personen. Der Kurs ist damit ausgebucht.
Nachzügler können sich theoretisch bis zu einem Tag vor Trainingsbeginn entscheiden, sofern noch Plätze frei sind. Die Anmeldung erfolgt dann direkt über die Website des Anbieters. Dort erkennt ihr auch, ob noch Plätze frei sind.
Aktives Training findet jeweils 2 Stunden am Vormittag und 2 Stunden am Nachmittag statt. Dazwischen stehen die Tische zum freien Spiel zur Verfügung.
weitere Informationen des Veranstalters:
In München veranstalten wir seit über 20 Jahren unsere Wochenendlehrgänge. Milbertshofen ist ein Stadtteil im Münchner Norden und gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.
Termine | 2 Tage = 8 Std | 1 Tag = 4 Std |
12.11.22-13.11.22 | 80,00 € | 50,00 € |
10.12.22-11.12.22 | 80,00 € | 50,00 € |
Wir bieten an:
Die Aufteilung der Schwerpunkte nach Tagen:
Im Laufe eines Lehrgangs werden grundsätzlich alle Schlagtechniken demonstriert und systematisch geübt. Da alles nicht an nur einem Tag möglich ist, teilen wir die Schwerpunkte wie folgt auf:
Lehrgang 2-tägig