Parkinson und psychisches Trauma-
Studie zeigt deutlichen Zusammenhang

Ein Beitrag von Jürgen Zender

   

Eine neue Studie an Daten von US-Militärveteranen untersuchte den Zusammenhang zwischen psychischem Trauma, insbesondere posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS), Schädel-Hirn-Traumata (SHT) und dem Risiko einer Parkinson-Erkrankung. Die Forscher analysierten Daten von etwa 72.000 US-Militärveteranen, von denen einige eine diagnostizierte Parkinson-Erkrankung hatten. Es wurden auch Kontrollgruppen gebildet, um Vergleiche anzustellen.

Die Ergebnisse zeigten, dass sowohl SHT als auch PTBS das Risiko einer Parkinson-Erkrankung erhöhten. Ein SHT während des Militärdienstes verdoppelte das Parkinsonrisiko, und dieser Effekt war zeitunabhängig. Ähnliche Ergebnisse wurden für PTBS beobachtet. Wenn beide Traumaformen zusammen vorlagen, war das Parkinsonrisiko um das 2,7-fache erhöht.

Die Studie ergab auch, dass das erhöhte Parkinsonrisiko nach SHT oder PTBS über einen Zeitraum von bis zu 45 Jahren bestehen blieb. Frühere psychische Traumata waren mit einem etwas geringeren Risiko verbunden. Die Kombination von SHT und PTBS zusammen mit Migräne oder chronischen Schmerzen in den zehn Jahren vor der Parkinsondiagnose war vorhersagend für eine Parkinson-Erkrankung in den folgenden Jahren.

Im Vergleich zu ähnlichen Studien liefert diese Analyse bei US-Militärveteranen wichtige Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen psychischem Trauma und Parkinsonrisiko. Sie bestätigt frühere Erkenntnisse über den negativen Einfluss von SHT auf das Parkinsonrisiko und zeigt auch die Bedeutung von PTBS als Risikofaktor. Darüber hinaus trägt die Studie zur Identifizierung weiterer Risikofaktoren bei, wie zum Beispiel die Kombination von Trauma mit Migräne oder chronischen Schmerzen.

Die Ergebnisse dieser Studie haben potenziell wichtige Auswirkungen auf die weitere Forschung zur Heilung oder Linderung der Parkinson-Symptomatik. Sie betonen die Notwendigkeit, die zugrunde liegenden Mechanismen zu verstehen, die den Zusammenhang zwischen psychischem Trauma und Parkinson vermitteln könnten. Ein tieferes Verständnis dieser Zusammenhänge könnte neue Ansätze für die Prävention, Diagnose und Behandlung von Parkinson ermöglichen.

Zusammenfassung

  • Eine Studie mit US-Militärveteranen zeigt, dass sowohl psychisches Trauma als auch Schädel-Hirn-Traumata (SHT) das Risiko einer Parkinson-Erkrankung erhöhen.
  • Das Risiko einer Parkinson-Erkrankung verdoppelte sich bei Veteranen, die ein SHT während ihres Militärdienstes erlitten hatten.
  • Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) war ebenfalls mit einem erhöhten Parkinsonrisiko verbunden.
  • Wenn sowohl SHT als auch PTBS vorlagen, war das Parkinsonrisiko um das 2,7-fache erhöht.
  • Das erhöhte Risiko blieb über einen Zeitraum von bis zu 45 Jahren nach dem Trauma bestehen.
  •  Die Kombination von SHT und PTBS mit Migräne oder chronischen Schmerzen in der Prodromalphase war prädiktiv für eine spätere Parkinson-Erkrankung.
  • Die Studie betont die Bedeutung des Verständnisses der Mechanismen, die den Zusammenhang zwischen Trauma und Parkinson vermitteln, für zukünftige Präventions- und Behandlungsansätze.
  • Die Ergebnisse könnten die weitere Forschung zur Heilung oder Linderung der Parkinson-Symptomatik beeinflussen.

Bleib auf dem Laufenden.


1 Kommentar
  1. Anna Kuhn
    Anna Kuhn sagte:

    Ich bin in der Meinung, das lang dauernde psychische Belastung, besonderes wenn es als ungerecht empfunden wird, zu eine Parkinsonähnliche Erkrankung führen kann

    Antworten

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Möchtest du den Artikel kommentieren oder etwas hinzufügen?

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

PHP Code Snippets Powered By : XYZScripts.com