Angehörige in der Ergotherapie
Ein Beitrag von Amy Orellana

   

Warum mir die Angehörigen in meiner Arbeit als Ergotherapeutin so wichtig sind:

Es sind die Angehörigen, die die betroffene Person besser kennen als alle anderen. Sie kennen sie schon viele Jahre, haben die Entwicklung mitbekommen und beobachten fassungslos die Veränderung und die langsame Abnahme der Fähigkeiten. Sie können kleinste Veränderungen wahrnehmen und interpretieren, oft sogar, bevor es der oder die Betroffene selbst bemerkt, weil seine oder ihre Eigenwahrnehmung nachgelassen hat.

Ärzt*innen und Therapeut*innen können noch so viel Fachwissen und Berufserfahrung haben, bei der genauen Einschätzung, wie es dem Erkrankten geht, bleiben sie um Längen hinter den Partnern, Kindern oder engen Freunden zurück, die täglich Zeit mit ihm oder ihr verbringen.

>> Deshalb bitte ich als Therapeutin immer auch um die Einschätzung der Angehörigen. So kann ich mir ein umfassendes Bild machen.

Ich nehme häufig eine wachsende Überforderung der Angehörigen mit Zunahme der Symptome wahr. Die Aufgaben häufen sich zu Türmen, der größte Teil der Verantwortung trägt der oder die Angehörige. Hinzu kommt manchmal eine Wesensveränderung des oder der Betroffenen. Geminderter Antrieb, niedergeschlagene Stimmung oder weniger Empathie machen den Zugang zur betroffenen Person schwierig und können die Beziehung belasten.

>> Deshalb stehe ich als Therapeutin auf für Angehörige immer als Ansprechpartner zur Verfügung. Außerdem gebe ich gerne Tipps und Ratschläge für den Alltag weiter für einen besseren Umgang in Alltagssituationen.

Der dritte Grund, weshalb ich einen besonderen Blick auf die Angehörigen habe, ist vielleicht der wichtigste. Es ist die beispiellose, liebevolle Begleitung und Betreuung. Angehörige machen sich viele Gedanken, tun alles, damit es dem Menschen mit Parkinson gut geht und stellen dessen Bedürfnisse vorn an.

Konstant scheint das Scheinwerferlicht auf dem Betroffenen. Freund*innen, Bekannte und das gesamte Gesundheitssystem blicken auf den Patienten. Selten fragt mal jemand nach, wie es den Angehörigen geht.

>> Deshalb ist es mir ein besonderes Anliegen, das Scheinwerferlicht zu vergrößern und auch Angehörige zu sehen und als Menschen zu erkennen. 

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