Acetylcholin | Wichtiger Botenstoff (s. a. Transmitter) im Gehirn |
Alpha-Synuklein | Eiweißbaustein. Alpha-Synuklein ist ein normaler Bestandteil der Nervenzellen. Bei Parkinson-Patienten lagert sich Alpha-Synuklein im Gehirn ab (= Lewy-Körperchen). Der Zusammenhang mit der Parkinson-Erkrankung wird derzeit intensiv erforscht |
Akinese, Akinesie | Bewegungslosigkeit, wird häufig mit ->Bradykinese und dem Rigor verwechselt oder als deren Oberbegriff verstanden. |
Akinetische Krise | Plötzliche Verschlechterung der Bewegungsstörungen bei Morbus Parkinson. Bei einer akinetischen Krise kann es zu vollständiger Bewegungsunfähigkeit kommen. |
Akinetisch-rigider Typ | Parkinson-Krankheit, bei der die Bewegungsverlangsamung (Akinese) und die Muskelsteifigkeit (Rigor) dominieren. Nicht alle an Parkinson erkrankte Menschen haben zwangsläufig motorische Störungen. siehe hierzu auch „Überblick über die Parkinson-Symptome„ |
Anästhesie | Bei einer Anästhesie werden einzelne Bereiche des Körpers oder der ganze Körper unempfindlich gegen Schmerzen gemacht. |
Anticholinergika | Gruppe von Parkinson-Medikamenten, die zur Behandlung des Morbus Parkinson gut wirksam sind; Problematisch sind zahlreiche Nebenwirkungen. So können bei der Einnahme von Anticholinergika beispielsweise Mundtrockenheit, Blasenfunktionsstörungen, Magen-Darm-Beschwerden (Verstopfung) oder Gedächtnisstörungen auftreten |
Antikoagulation | Unter Antikoagulation versteht man die Gabe von Medikamenten zur Hemmung der Blutgerinnung. Das heißt, diese Medikamente (Antikoagulantien) können über verschiedenste Mechanismen die Entstehung eines Gerinnsels (Thrombus) in Blutgefäßen verhindern. Im Zusammenhang mit Parkinson sollte immer auf Wechselwirkungen mit dem Standardpräparat zur Antikoagulation „Marcumar“ geachtet werden. Ggfls ist die Antikoagulation auch ein Ausschlusskriterium bei der ->Tiefen Hirnstimulation |
Äquivalenz-Typ | Parkinson-Krankheit, bei der die drei Hauptsymptome Bewegungsverlangsamung (Akinese), Muskelsteifigkeit (Rigor) und Zittern (Tremor) in Ruhesituationen ungefähr gleich stark ausgeprägt sind. Meist ist jedoch eine Körperhälfte stärker betroffen als die andere. |
Autonomes Nervensystem | Das vegetative oder autonome Nervensystem überwacht und steuert Bereiche wie Herz- und Kreislauffunktionen, Atmung, Verdauung und Fortpflanzung. Anders als das zentrale und periphere Nervensystem, also Gehirn, Rückenmark und periphere Nerven, kann das vegetative Nervensystem nicht bewusst von uns beeinflusst werden. Daher spricht man auch vom autonomen Nervensystem |
Bradykinese, Bradykinesie | Bradykinese ist die Verarmung und Verlangsamung von durchgeführten Bewegungsabläufen, die alle Körperabschnitte betreffen kann. Ausdrucksformen einer Bradykinese sind, z.B.
Einschränkungen der Mimik, Störung der Stimme, verändertes Schriftbild, Störung in der Armbewegung, Störung des Gangbildes , Störung der Körperhaltung |
Blickparese |
Die Blickparese ist eine neurologischen Untersuchung bei der der Patient den Kopf geradeaus halten und dem Finger des Arztes mit den Augen in alle Richtungen folgen soll. Damit kann der Neurologe die Mobilität der Augen feststellen. |
Bradyphrenie |
Als Bradyphrenie wird die Verlangsamung der geistigen Funktionen im Rahmen hirnorganischer Prozesse bezeichnet. Die Denkinhalte sind dabei nicht beeinträchtigt, weshalb auch von Pseudodemenz gesprochen wird. Sie tritt neben Parkinson unter anderem auch bei Demenzerkrankungen, und Depressionen auf. |
Chronisch | Lang anhaltend |
Computertomographie (CT) | Bestimmte Form von Röntgenuntersuchung, mit deren Hilfe ein dreidimensionales Bild erzeugt wird. Mit ihr Sie kann Parkinson nicht erkannt werden, weshalb sie fast ausschließlich zur Differentialdiagnose benutzt wird |
COMT- Hemmer | COMT–Hemmer ähneln in Ihrer Wirkung den MAO-B-Hemmer. Sie erhöhen die Menge an verfügbarem Dopamin im Gehirn, indem sie den Dopaminabbau durch ein Enzym namens Catechol-O-Methyl-Transferase (COMT) hemmen. siehe auch https://parkinson-journal.de/alle-parkinson-medikamente |
Dat-Scan | Ein DaTSCAN ist eine nuklearmedizinische Untersuchung, um die Funktionsfähigkeit bestimmter Nervenverbindungen im Gehirn (Hirnrezeptoren, sogenannte Dopamin-Transporter) zu überprüfen und bildlich darzustellen. Je mehr dieser Hirnrezeptoren vorhanden sind, desto mehr dieser Substanz reichert sich an. Der Dat-Scan ist das einzige bildgebende Verfahren, mit dem man ein idiopathisches Parkinson-Syndrom erkennen kann. Da auch andere Erkrankungen ähnliche Bilder erzeugen, dient der Dat-Scan hauptsächlich der Absicherung einer klinischen Diagnose. |
Decarboxylasehemmer | Parkinson-Medikament, das fast immer gemeinsam mit L-Dopa gegeben wird. DOPA-Decarboxylase-Hemmer, kurz DDCI, verzögern den Abbau von L-Dopa. siehe auch : https://parkinson-journal.de/alle-parkinson-medikamente |
Demenz | Störung der Gehirn- und Gedächtnisleistung |
Dopamin | Wichtiger Botenstoff (s. a. Transmitter) im Gehirn. Bei Parkinson-Patienten ist die Dopamin-Menge im Gehirn vermindert. Die Parkinson-Erkrankung ist somit wesentlich an einen Dopamin-Mangel im Gehirn geknüpft weshalb das Gros der Anti-Parkinson-Medikation darauf ausgerichtet ist, den Dopamin-Mangel auszugleichen. |
Dopaminagonisten | Ein Dopaminagonist ist ein Wirkstoff, der wie Dopamin wirkt und Dopamin-Rezeptoren stimuliert. |
Dysarthrophonie | Eine Dysarthrophonie kennzeichnet sich durch eine verwaschene, undeutliche Sprechweise und Störungen der Stimme sowie der Atmung aus. Meistens ist sie verbunden mit anderen Körperbehinderungen aufgrund hirnorganischer Fehlfunktionen. |
Dyskinesie | In der Neurologie umfasst der Begriff „Dyskinesie“ im weitesten Sinn alle Formen von körperlichen Bewegungsstörungen. Damit können hyper- und hypokinetische Störungen gemeint sein. Zu den Dyskinesien zählen daher spontan entstehende, nicht willkürlich beeinflussbare Bewegungen wie z. B. Tremor, aber auch eine pathologisch verminderte Beweglichkeit (z.B. Rigidität). |
Dysphagie |
Dysphagie ist eine Schluckstörung. Sie tritt häufig bei an Parkinson erkrankten auf. Im Verlauf der Parkinson-Erkrankung treten häufig Schluckstörungen auf. Gelangen dabei vermehrt Essensreste in die Lunge, droht eine gefährliche Lungenentzündung. |
End-of-Dose-Akinesie | End-Of-Dose-Akinesien treten bei Parkinson-Patienten meist nach bereits langer Behandlungsdauer mit L-Dopa Präparaten auf.
Da L-Dopa eine relativ kurze Halbwertszeit (ca. 1,5 Stunden) hat, muss es über den Tag verteilt in mehreren Einzeldosen eingenommen werden. Gegen Ende der Wirkdauer einer eingenommenen Dosis lässt deren Wirkung bereits nach („wearing off„) und die Bewegungsfähigkeit des Patienten verschlechtert sich. Häufig treten End-Of-Dose-Akinesien nachts oder morgens beim Aufstehen auf, da das Medikament über nacht nicht eingekommen werden konnte. |
Extrapyramidal | Als extrapyramidales Syndrom (EPS) bezeichnet man eine Störung im Bewegungsablauf. Dabei kommt es zu einer Zunahme oder Verminderung der Bewegungen, verbunden mit erhöhtem oder vermindertem Spannungszustand der Muskeln. Bei Parkinson-Patienten entsteht diese Störung durch den Dopaminmangel. |
Der Begriff Ergotherapie stammt aus dem Griechischen und besagt soviel wie: Gesundung durch Handeln und Arbeiten. Die Ergotherapie hilft Menschen dabei, eine durch Krankheit, Verletzung oder Behinderung verlorengegangene oder noch nicht vorhandene Handlungsfähigkeit im Alltagsleben (wieder) zu erreichen. |
Feinmotorik | Komplizierte, kleine und koordinierte Bewegungen vor allem der Hände und Finger. In der Ergotherapie werden diese Bewegungen trainiert oder gar neu angelernt. |
Fluktuation | Im Zusammenhang mit Parkinson ist damit meist eine Wirkungsfluktuation gemeint. Der Patient schwankt zwischen Stadien sehr schlechter Beweglichkeit und Überbewegung. |
Freezing | Die Ampel schaltet auf Grün, doch der Körper streikt, er will nicht gehen, bewegt sich nicht mehr. „Freezing“ heißt dieses plötzliche Einfrieren einer Bewegung und gilt als typisches Symptom der Parkinsonkrankheit. Mindestens 60 Prozent aller Patienten ereilt das Problem früher oder später. |
Gastrointestinal | Den Magen und / oder den Darm betreffend. Alpha-Synuclein akkumuliert im Darm, lange bevor sich ein Parkinson manifestiert, und gelangt erst dann über den Vagusnerv ins Gehirn – so die gängige Hypothese. Demnach müssten zumindest gastrointestinale Beschwerden der Erkrankung vorangehen. Aktuelle Studien scheinen dies auch zu bestätigen. ->Alpha-Synuclein |
Gangbild | Das auffälligste Anzeichen eines Parkinson-Syndroms ist das Gangbild. Die Arme schwingen nicht mehr mit, der Gang wird schlurfend und die Schritte werden kürzer. In einem späten Stadium des Parkinson-Syndroms gerät der Betroffene vollkommen aus dem Takt. Es scheint, als würden seine Beine versagen und seine Füße am Boden festkleben – er friert in der Bewegung ein (sogenanntes -> „Freezing“).
Aufgrund der Geh- und Haltungsstörungen kommt es zu einem unsicheren Gang, der in Kombination mit Gleichgewichtsproblemen zu einer erhöhten Sturzgefahr führt. Auch Treppen oder unebenes Gelände stellen Menschen mit Parkinson vor große Herausforderungen, da sie Entfernungen nicht richtig abschätzen können, was zu Trittunsicherheiten führt. |
Glutamat | Der Glutamat-Antagonist Amantadinsulfat (PK-Merz®) greift im Gegensatz zu fast allen anderen Parkinson-Therapeutika nicht am dopaminergen System an, sondern dämmt die glutamaterge Überaktivität ein. Er ist Mittel der Wahl für alle Stadien des Morbus Parkinson. So zögert Amantadin im Frühstadium den Beginn der L-Dopa-Therapie hinaus; im Spätstadium ist es die einzige Substanz, die bereits vorhandene Dyskinesien reduziert. |
GdB | Der „Grad der Behinderung“ (GdB) ist eine Maßeinheit. Er zeigt an, wie stark ein Mensch durch seine Behinderung beeinträchtigt ist. Den GdB gibt man in 10er-Graden an, der niedrigste beginnt bei 20 und der höchste ist 100. Dabei handelt es sich nicht um Prozentangaben. siehe auch Familienratgeber |
Halluzinationen | Im Rahmen der Parkinsonerkrankung treten im Verlauf nicht selten auch Halluzinationen, also Trugwahrnehmungen auf. Diese sind dann zumeist visueller Natur, d. h. es werden z. B. Menschen, Tiere oder Phantasiefiguren gesehen, die nicht da sind. Sie entstehen durch die Krankheit selbst, sind aber meist Nebenwirkungen der Medikamente. | ||||||||||||
Haltetremor | Der Haltetremor tritt immer dann auf, wenn der Betroffene Kraft braucht, um Finger, Arm oder Bein in Position zu halten. Typisch dafür ist das Zittern beim Halten eines Wasserglases. Ein Haltetremor ist ein Kennzeichen des essenziellen Tremors, kommt aber auch bei Parkinson-Patienten vor. Er gehört allerdings nicht zu den sogenannten Kardinalsymptomen wie z.B. der ->Ruhetremor. | ||||||||||||
Hoehn- und Yahr-Skala | Die Hoehn-und-Yahr-Skala dient der Einteilung des Schweregrades eines Morbus Parkinson anhand der Symptomatik. Es handelt sich dabei um ein einfach durchführbares klinisches Instrument zur Erfassung der zugrundeliegenden Bewegungsstörungen.
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Hypersexualität | Hypersexualität ist eine insbesondere bei jüngeren Patienten häufig auftretende Nebenwirkung von Dopaminagonisten, einer sehr verbreiteten Medikamentengruppe zur Behandlung der Parkinson-Krankheit, in geringerem Maße auch von L-Dopa, dem Standardmedikament zur Parkinson-Therapie | ||||||||||||
Hypomimie | Verringerte Ausdrucksbewegungen des Gesichts. Bei Hypomimie erscheint das Gesicht oft maskenhaft und starr. | ||||||||||||
Hypokinese | Das Wort „Hypokinese“ (griechisch „Unterbewegung“) beschreibt , dass Parkinson-Patienten die Bewegungen häufig „kleiner“ und weniger raumgreifend ausführen als gesunde Personen. Für die Verlangsamung der Bewegungen steht der Begriff „Bradykinese“ (griechisch „langsame Bewegung“) -> siehe auch Freezing, Akinese, Bradykinese. |
Idiopathisches Parkinson Syndrom | Idiopathisch bedeutet „ohne erkennbare Ursache entstanden“. Das gilt auch in den meisten Fällen für das Parkinson-Syndrom. Man spricht dann von einem idiopathischen Parkinson-Syndrom (IPS, Synonym: Morbus Parkinson). Je nach der vorherrschenden Symptomatik wird das IPS unterteilt in eine Form mit nur eingeschränkter Beweglichkeit (akinetisch-rigider Typ), eine Form mit vorherrschendem Zittern (tremor-dominanter Typ) und eine Form mit etwa gleich ausgeprägter Bewegungsstörung und Zittern (Äquivalenz-Typ). |
Impulskontrollstörung | Fachausdruck aus der Seelenheilkunde. Eine Impulskontrollstörung beschreibt eine Störung, bei der ein Patient nicht in der Lage ist, einem bestimmten Handlungsdrang zu widerstehen – auch, wenn die Handlung nicht vorteilhaft oder sogar schädlich für den Patienten ist (Beispiele: Spielsucht, Stehlzwang, Sexsucht). Tritt gelegentlich als Nebenwirkung von Dopaminagonsiten auf. siehe dazu auch mein nicht ganz ernst gemeintes Video „Dating mit Parkinson“ |
Inkontinenz | Schwäche von Harnblase oder Darm. Bei einer Inkontinenz können der Urin und/oder der Stuhl nicht zurückgehalten werden. siehe auch https://parkinson-journal.de/harninkontinenz-bei-parkinson |
JuPa (Junge Parkinsonkranke) |
Unter dem Begriff JuPa sind Selbsthilfegruppen organisiert, die sich speziell an Menschen richten, die um ihr 40. Lebensjahr herum die Diagnose Parkinson bekommen haben. Da sich die Problematik einer Erkrankung in so jungen Jahren wesentlich von der älterer Menschen unterscheidet, wollen die JuPa-Gruppen auf die besondere Situation der jung an Parkinson erkrankten Menschen eingehen. Welche Gruppe in Ihrer Nähe tätig ist, können Sie über www.dpv-jupa.de/wer herausfinden.“ Quelle JuPa RLP |
Kognitiv | Das Denken, Wahrnehmen und Verstehen betreffend. Im Laufe der Erkrankung treten vermehrt kognitive Defizite auf. In der Neuropsychologie werden diese erfasst und behandelt. siehe auch: https://parkinson-journal.de/neuropsychologie-und-parkinson-2 |
Kopfkissenphänomen | Durch starke Muskelanspannung im Halsbereich berührt der Kopf des Patienten im Liegen das Kopfkissen kaum oder gar nicht. |
Kamptokormie | Als Kamptokormie wird eine unwillkürliche vorwärtsgerichtete Beugung des Rumpfes bis zu 45° (und mehr) bezeichnet. Auslöser solcher dystonen Anspannungen der Rumpfmuskulatur sind verschiedene Erkrankungen, wie z.B. Morbus Parkinson |
L-Dopa | Parkinson-Medikament; Vorstufe des Überträgerstoffs Dopamin. Siehe hierzu auch https://parkinson-journal.de/levo-dopa |
L-Dopa-Test | Beim L-Dopa-Test werden 100-200mg L-Dopa sowie ein peripherer Decarboxylasehemmer (z.B. Benserazid) in Wasser gelöst und dem Patienten verabreicht. Die Wirkung von L-Dopa sollte nach 25-60 Minuten eintreten und hält 4-6 Stunden lang an. Bei fehlender Erstwirkung kann versucht werden L-Dopa bis auf 1000mg aufzudosieren. Im Rahmen einer Parkinson-Erkrankung kommt es nach dem L-Dopa-Test zu einer deutlichen Symptomverbesserung . Ein positiver Test stützt, beweist aber jedoch nicht das Vorliegen eines Parkinson-Syndroms |
Lewy-Körperchen | Ablagerungen im Gehirn von Parkinson-Patienten. Lewy-Körperchen bestehen vor allem aus dem Eiweißstoff Alpha-Synuklein. Siehe auch A – Alpha Synuclein |
Lewy-Körper-Demenz | Erkrankung des Gehirns. Bei der Lewy-Körper-Demenz lagern sich Eiweißreste in den Nervenzellen ab und führen unter anderem zu fortschreitenden Gedächtnisstörungen, optischen Sinnestäuschungen sowie zu charakteristischen Verhaltensstörungen während des Schlafs. |
Logopädie | Logopädie ist die medizinische Fachdisziplin, die Sprach-, Sprech-, Stimm-, Schluck- oder Hörbeeinträchtigung zum Gegenstand hat |
LSVT®– Loud | Eine spezielle Therapieform innerhalb der Logopädie, bei der das laute Sprechen Dreh- und Angelpunkt der Behandlung ist. siehe hierzu: https://parkinson-journal.de/lsvt-loud |
LSVT®– Big | Eine spezielle Therapieform innerhalb der Ergo- oder Physiotherapie, bei der große, ausladende Bewegungen Dreh- und Angelpunkt der Behandlung ist. siehe hierzu: https://parkinson-journal.de/lsvtbig |
Magnetresonanztomographie (MRT) | Verfahren, mit dessen Hilfe ein dreidimensionales Bild des Körpers (oder Kopfes) erzeugt wird. Das MRT kann kein Parkinson feststellen. Es wird allerdings im Rahmen der Diagnostik zum Ausschluss anderer neurologischer Erkrankungen eingesetzt. |
MAO-B-Hemmer | Gruppe von Parkinson-Medikamenten, die den Dopamin Abbau hemmen kann. Dies geschieht durch die Hemmung des Enzyms Monoaminoxidase, das für den Abbau von biogenen Aminen zuständig ist. Die Hemmung des Enzyms führt zum verlangsamten Abbau verschiedener Neurotransmitter wie Noradrenalin, Dopamin und Serotonin, sowie einiger Hormone wie z.B. Adrenalin.
Im Gehirnstoffwechsel stehen so vermehrt Neurotransmitter zur Signalübertragung bereit. |
Miktionsstörung | Miktionsstörungen reichen vom unwillkürlichen Harnverlust (Inkontinenz) bis zur Unfähigkeit die Blase zu entleeren, im Maximalfall Harnverhalt. Von Inkontinenz sind mehr Frauen, von Harnverhalt mehr Männer betroffen. Prinzipiell wird über Miktionsstörungen – oftmals aus Scham – bis heute nicht gerne geredet. siehe auch: https://parkinson-journal.de/harninkontinenz-bei-parkinson |
Mikrografie | Als Mikrographie bezeichnet man eine pathologisch bedingte Verkleinerung des Schriftbildes, die typischerweise im Rahmen des Morbus Parkinson auftritt. Siehe hierzu auch: https://www.grafologie.ch/files/parkinson.pdf |
Nervensystem | Umfasst alle Nervenzellen des Körpers. Mithilfe des Nervensystems nimmt der Körper Eindrücke aus der Umgebung (Hören, Sehen, Schmecken, Riechen, Fühlen) auf, verarbeitet sie, und löst bestimmte Reaktionen wie z. B. Muskelbewegungen aus. |
Neurologe | Nervenarzt; Facharzt für Erkrankungen des Nervensystems |
Neurologisch | Das Nervensystem betreffend |
Neuron | Nervenzelle |
NMDA-Antagonisten |
Bei der Parkinson-Erkrankung geraten durch den Dopaminmangel auch andere wichtige Botenstoffe des Gehirns aus dem Gleichgewicht. So kommt es zum Beispiel zu einem Überschuss an „aktivierendem“ Glutamat, das über sogenannte NMDA-Rezeptoren – Bindestellen für die Substanz N-Methyl-D-Aspartat (NMDA) – an der Bewegungssteuerung beteiligt ist. Durch diesen Glutamat-Überschuss werden vermutlich die ungewollten, starken Bewegungen – sogenannte „Überbewegungen“ – ausgelöst, die in späten Krankheitsstadien zunehmend häufig auftreten. Hier können NMDA-Antagonisten helfen: Diese Medikamente setzen sich auf die NMDA-Rezeptoren und blockieren so die Wirkung des überschüssigen Glutamats im Gehirn. Dadurch helfen NMDA-Antagonisten unter anderem, Überbewegungen zu verringern, unter denen Parkinson-Patienten häufig leiden. Darüber hinaus erhöhen NMDA-Antagonisten die Menge von aktivem Dopamin im Gehirn
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Neurotransmitter | Neurotransmitter sind biochemische Botenstoffe. Sie befinden sich in der Verbindungsstelle zwischen den Nervenzellen , also den Synapsen . Dort sind sie für die Signalübertragung zuständig. Das bedeutet, dass sie Informationen von einer Nervenzelle zur nächsten übertragen.
Bekannte Beispiele für Transmitter sind Acetylcholin, Noradrenalin, Dopamin und GABA. Die Signalübertragung funktioniert so: Kommt ein Signal (Reiz) am Ende der ersten Nervenzelle an, werden die Neurotransmitter in den Raum zwischen die beiden Nervenzellen (Synaptischer Spalt) freigesetzt. Sie können nun zur zweiten Nervenzelle vordringen und somit das Signal an sie weitergeben. Die Nervenzellen (Neuronen) stehen also durch die Neurotransmitter in Kontakt und können miteinander kommunizieren. |
Obstipation | verminderter, harter oder gar kein Stuhlgang – umgangsprachlich: Verstopfung. |
On/Off-Phänomen | Zu deutsch: An/Aus-Phänomen, bezeichnet den (unter Umständen abrupten) Übergang von einer Phase mit guter Beweglichkeit (On) zu einer Phase mit schlechter Beweglichkeit (Off) durch nachlassende Medikamentenwirkung |
Orthostatische Hypotonie | Schnelles Absinken des Blutdrucks nach einer plötzlichen Lageveränderung, z. B. nach dem Aufstehen aufgrund einer gestörten Blutdruckregulation |
Physiotherapie | Früher auch Krankengymnastik, genannt, ist eine Form spezifischen Trainings und der äußerlichen Anwendung von Heilmitteln, mit der vor allem die Bewegungs- und Funktionsfähigkeit des menschlichen Körpers wiederhergestellt, verbessert oder erhalten werden soll.
Die Behandlungen werden von Physiotherapeuten und in Teilbereichen von Masseuren und medizinischen Bademeistern durchgeführt. Physiotherapeut ist in Deutschland kein eigenständiger Heilberuf, sondern gehört zu den Gesundheitsfachberufen (früher Heilhilfsberufe). Die medizinische Notwendigkeit einer Behandlung wird ausschließlich durch Ärzte festgestellt und auf Rezept verordnet. |
Progredient | Fortschreitend |
Protektiv | Schützend, beschützend |
PSP |
PSP steht für: Progressive supranukleäre Blickparese. PSP wird oft mit Morbus Parkinson verwechselt wird. Deshalb wird diese Krankheit auch als atypisches Parkinson-Syndrom bezeichnet. Die Probleme mit den Augenbewegungen, d.h. den Blick nach unten zu bewegen, haben der Krankheit ihren Namen gegeben: Blickparese = Blicklähmung.Symptome Ein sehr markantes Symptom dieser Krankheit ist das Taumeln, als wäre die Person betrunken und hätte ihren Körper nicht mehr unter Kontrolle. PSP lähmt die Augen der Betroffenen. Ein kontrolliertes Sehen ist daher nicht mehr möglich. Dadurch entsteht ein starrer Blick (auch Mona-Lisa-Starre) genannt. Körper und Gehirn stehen nicht mehr im Einklang. Es kommt zu Koordinationsstörungen, Schwindelanfällen, Unscharfes Sehen, Doppelt-Sehen oder Verschwommen-Sehen, was zu Stürzen, meist nach hinten, führt. Desweiteren gibt es Probleme beim Lesen, Autofahren ist überhaupt nicht mehr möglich, aber auch Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen können auftreten. Die Bewegungen werden immer langsamer, das Sprechen wird undeutlicher und leiser. |
Psychotische Störung | Beschreibt eine seelische Erkrankung, bei der ein Patient den Bezug zur Wirklichkeit verliert |
Rigor | Als Rigor bezeichnet man eine gesteigerte Grundspannung der Skelettmuskulatur, die sich bei der passiven Bewegung einer Extremität als konstanter Widerstand bemerkbar macht. Rigor ist ein Kardinalsymptom der Parkinson-Krankheit. |
Ruhetremor | Er tritt dann auf, wenn die Muskulatur vollkommen entspannt ist, zum Beispiel wenn die Hand auf einem Tisch liegt. Wenn sich der Betroffene auf eine bevorstehende Aufgabe konzentrieren muss, verstärkt sich in der Regel der Tremor. Ein Ruhetremor ist typisch bei Parkinson und gilt al sogenanntes Kardinalsymptom |
Romberg Stehversuch | Der Patient steht mit parallel eng nebeneinander gestellten Füßen ohne Schuhe, mit waagerecht vorgestreckten Armen und zunächst offenen, dann geschlossenen Augen. Der Untersucher achtet vor allem auf Schwankbewegungen des Körpers |
Salben-/ Maskengesicht | Anzeichen eines Morbus Parkinson. Entsteht durch eingeschränkte Mimik und vermehrte Talgabsonderung im Gesicht |
Sekundär | Als Folge einer anderen Erkrankung entstanden |
Sensorisch | Die Wahrnehmung von Sinnesreizen (z. B. Sehen, Hören) betreffend |
Spätkomplikation | Komplikation, die in längerem zeitlichen Abstand zur ursprünglichen Erkrankung auftritt. Bei Parkinson-Patienten werden Bewegungsstörungen, die durch eine jahrelange Einnahme von Parkinson-Medikamenten hervorgerufen werden können, als motorische Spätkomplikationen bezeichnet. |
Stammzellen | Zellen des menschlichen Körpers, die sich unter bestimmten Umständen in spezifische Zellarten weiterentwickeln können. Möglicherweise kann die Stammzelltherapie in Zukunft auch gegen Parkinson eingesetzt werden. |
Substantia nigra | Substantia nigra bezeichnet einen Teil des Gehirns. Dabei handelt es sich um einen Kernkomplex im Bereich des Mittelhirns (Mesencephalon), der durch einen hohen intrazellulären Gehalt an Eisen und Melanin dunkel (lat. … nigra) ,schwarz‘) gefärbt ist. Bei der Parkinson Erkrankung gehen die Nervenzellen der „substantia nigra“ langsam zugrunde und es kommt zu einem Dopaminmangel. Die Ursache für den Verlust dieser Nervenzellen ist bisher nicht endgültig geklärt. |
Symptome | Krankheitszeichen, die von dem Patienten selbst wahrgenommen werden siehe auch: https://parkinson-journal.de/parkinson-symptome |
Synapse | Nervenkontaktstelle. An der Synapse leiten Botenstoffe die Signale von einer Zelle an die andere weiter. |
Syndrom | Bezeichnet das gleichzeitige Auftreten bestimmter Symptome, die zusammengenommen charakteristisch für ein bestimmtes Krankheitsbild sind. |
Tapping-Test | Verfahren zur Untersuchung der Bewegungsfunktionen. Sehr einfach und aussagekräftig ist der so genannte Tapping-Test der oberen Extremitäten (Fiinger Tapping). Der Neurologe bittet seinen Patienten Daumen- und Zeigefingerkuppe einer Hand gleichmäßig und so schnell er es kann, 10-mal aufeinander zu tippen. Vergleicht er es dann mit der Gegenseite, lässt sich ggfls. sofort eine Bewegungsverlangsamung feststellen. |
Tiefe Hirnstimulation | Relativ neues Verfahren der Parkinsontherapie, sog. Hirnschrittmacher. Bei der Tiefenhirnstimulation werden bestimmte Bereiche des Gehirns über feine Sonden elektrisch angeregt, um die Parkinson-Symptome zu lindern. siehe hierzu auch https://parkinson-journal.de/tiefe-hirnstimulation |
Tonuserhöhung | Muskelsteifheit, die unabhängig von der Geschwindigkeit der Gelenkbewegung ist. Bei passiver Bewegung einer Extremität kommt es zum sogenannten ->Zahnradphänomen. |
Transmitter | Botenstoff, Überträgerstoff. Mit Hilfe von Transmittern werden Signale im Gehirn weitergeleitet. (s. a. Synapse, Neurotransmitter) |
Trauma | Verletzung, Schädigung |
Tremor | Ein Tremor ist eigentlich eine Bewegungsstörung. Er tritt am häufigsten an Händen oder Armen auf, aber auch der Rumpf oder der Kopf können betroffen sein. Mindestens jeder Hundertste leidet in Deutschland unter einem essenziellen Tremor, das heißt einem Zittern ohne erkennbare neurologische Grunderkrankung. Bei dieser Form sind oft sogar mehrere Mitglieder der Familie betroffen. Das Zittern verstärkt sich, wenn die Muskeln angespannt werden, also wenn man schreiben, trinken oder essen möchte. Bei Parkinson-Patienten ist es genau umgekehrt. Hier verringert sich der Tremor, wenn man Tätigkeiten ausführt.
Man unterscheidet:
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Tremor Dominanztyp | Parkinson-Krankheit, bei der das Zittern in Ruhesituationen (Ruhetremor) vor den anderen -> Kardinalsymptomen dominiert. |
Vegetative Störungen | Das vegetative oder autonome Nervensystem überwacht und steuert Bereiche wie Herz- und Kreislauffunktionen, Atmung, Verdauung und Fortpflanzung. Anders als das zentrale und periphere Nervensystem, also Gehirn, Rückenmark und periphere Nerven, kann das vegetative Nervensystem nicht bewusst von uns beeinflusst werden. Daher spricht man auch vom autonomen Nervensystem.
Hypersalivation Bereits von James Parkinson wurde der vermehrte Speichelfluss beobachtet und beschrieben. Die zugrundeliegende vermeintlich erhöhte Speicheldrüsentätigkeit war auch der Ansatzpunkt für die ersten Therapieversuche mit Belladonna-Extrakt, der hemmend auf die Drüsentätigkeit wirkt und den Mund austrocknet. In Wirklichkeit handelt es sich bei Parkinson-Kranken aber wohl nur scheinbar um eine erhöhte Speichelproduktion. Tatsächlich wird eher weniger Speichel gebildet und das Symptom resultiert eigentlich aus der verminderten willkürlichen und unwillkürlichen Schluckbewegung der Patienten. Schweißausbrüche Gelegentlich kommt es zu Schweißausbrüchen. Sehr häufig treten diese anfallsartig, meist in der Nacht auf, so dass die Nachtwäsche gewechselt werden muss. Magen-Darmstörungen Für die meisten Patienten stellen Magen-Darmstörungen ein großes Problem dar. Zum einen ist die Magenentleerung bei den Betroffenen verzögert. Die Folge sind frühzeitige Sättigung, Völlegefühl und Unwohlsein nach den Mahlzeiten. Zum anderen ist die Darmmuskulatur durch die Grunderkrankung in ihrer normalen Tätigkeit gestört. Zusätzlich können einige Medikamente die Darmträgheit fördern. Blasenfunktionsstörungen Fast die Hälfte der Patienten ist von Blasenfunktionsstörungen betroffen. Dazu zählen der plötzlich einsetzende, nicht willentlich beherrschbare Harndrang sowie die in Folge davon auftretende Inkontinenz, aber auch die so genannte nächtliche Pollakisurie, d.h. der häufige Harndrang mit nur kleinsten Mengen. Dabei zieht sich die Blase reflexartig schon bei geringer Füllmenge zusammen, so dass der Patient mehrmals in der Nacht zur Toilette muss. Sexualstörungen Durch die Grunderkrankung kann es zu Libido-, Potenz- und Ejakulationsstörungen kommen. Besonders betroffen sind Patienten mit einer atypischen Parkinson Erkrankung wie. z. B. Multisystematrophie. Seborrhoe Die Patienten leiden manchmal unter einen starken Talgabsonderung der Haut. Es kommt zu einer Salbenhaut (Seborrhoe) und zu Schuppenbildung. (Quelle: Deutsche Parkinson Vereinigung) |
Zahnradphänomen | Das Zahnradphänomen bezeichnet das ruckartige Nachgeben einer passiv bewegten Gliedmaße. Es handelt sich um eine Sonderform des Rigors.
Bei der passiven Streckung eines locker gehaltenen, gebeugten Armes löst sich die Spannung der Oberarmmuskeln ruckartig. Der Arm lässt sich nicht gleichmäßig, sondern nur abgehackt gegen einen deutlich spürbaren Widerstand bewegen. |