Andrew Cassy (Patient #8): Hoffnungsträger
der Stammzell-Zellersatztherapie

Ein Beitrag von Jürgen Zender

Aus der Reihe Parkinson Brennpunkt

 

Andrew Cassy (Patient #8): Hoffnungsträger der Stammzell-Zellersatztherapie

Ein umfassender Überblick: Stammzelltherapie bei Parkinson, die Geschichte von Andrew Cassy, Chancen, Risiken und Forschungsstand.

Autor: Parkinson Journal Redaktion – Stand: 16. Oktober 2025

      

Kurzüberblick: Andrew („Andy“) Cassy ist Teilnehmer #8 und letzter transplantierter Proband der europäischen STEM-PD-Studie. Seine Geschichte bietet einen persönlichen Zugang zu einer der spannendsten Fragen der modernen Neurologie.

Was ist Stammzell-/Zellersatztherapie bei Parkinson?

Bei Morbus Parkinson gehen dopaminerge Nervenzellen zugrunde. Zellersatztherapien versuchen, neue dopaminerge Zellen – gewonnen aus hES oder iPS – in das Putamen zu implantieren. Ziel ist die Wiederherstellung der Dopaminproduktion.

Wer ist Andrew Cassy?

Der Brite Andrew Cassy wurde 2010 mit Parkinson diagnostiziert und ist als Patient-Advocate aktiv. Als Patient #8 der STEM-PD-Studie erhielt er 2025 in Lund (Universitätsklinikum Skåne) eine bilaterale Transplantation dopaminerger Vorläuferzellen – und teilt seine Erfahrungen öffentlich.

Risiken und Nebenwirkungen

  • Chirurgisch / Immunologisch: Tiefe Hirnoperationen bergen Risiken (Blutung, Infektion). Immunsuppression erhöht das Risiko opportunistischer Infektionen; 2024 wurde ein Todesfall in diesem Zusammenhang berichtet.
  • Biologisch / Neurologisch: Frühere fötale Transplantationen zeigten Graft-induzierte Dyskinesien (GID). Neue Zellprodukte sollen dieses Risiko minimieren.

Wie geht es den anderen Proband:innen?

In der STEM-PD-Kohorte wurden acht Personen transplantiert; detaillierte klinische Resultate sind noch nicht veröffentlicht. Andere Programme (BlueRock/Bayer in den USA, CiRA in Japan) zeigen bisher gute Verträglichkeit und funktionelle Bildgebungsbefunde.

Stand der Stammzellenforschung

  • Machbarkeit & Sicherheit: Mehrjährige Daten belegen Überleben und Funktion der Zellen.
  • Wirksamkeit: Ermutigende, aber noch nicht abschließende klinische Signale.
  • Offene Fragen: Zellquelle, Dosis, Patientenselektion, Immunregime, Langzeitwirkung, Kosten & Zugang.

Einordnung

Die Datenlage erlaubt vorsichtigen Optimismus – Zellen überleben, produzieren Dopamin und könnten Symptome lindern. Der Weg zur breiten Anwendung erfordert jedoch weiterführende kontrollierte Studien und langfristige Beobachtung.

Tabellarische Zusammenfassung

Aspekt Kernpunkte Bewertung
Therapieprinzip Zellersatz durch hES/iPS-Zellen im Putamen Innovativ
Sicherheit Gute Frühdaten, aber Risiken unter Immunsuppression Überwachung nötig
Wirksamkeit Erste klinische Verbesserungen in offenen Studien Vorsichtig positiv
Patient #8 (Cassy) Letzter STEM-PD-Teilnehmer; repräsentiert Patientenperspektive Symbolfigur
Kohorte 8 Transplantierte; 1 Infektions-Todesfall gemeldet Machbarkeit belegt
Anmerkung: Dieser Artikel basiert auf öffentlich zugänglichen Informationen und ersetzt keine ärztliche Beratung. Die Studien befinden sich in einem frühen Stadium und die Ergebnisse sind vorläufig.      


Stammzellen in 60 sec

 

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