Übersicht über die Parkinson Medikamente

     Ein Beitrag von Dr. Johannes Heimann

   
1 Kommentar
  1. mitparkinsonleben
    mitparkinsonleben sagte:

    Danke Jürgen für die tolle Zusammenstellung!

    Was ich ein bisschen problematisch finde, ist die von mir wahrgenommene Bagatellisierung der Nebenwirkung der Dopaminagonisten. Es geht nicht nur um die in der Öffentlichkeit immer wieder erwähnte Kauf-, Spiel- und Sexsucht, die Familien ruiniert (und auch dafür kennen ich Beispiele), sondern um eine oft nicht so konkret fassbare und doch deutliche Persönlichkeitsveränderung (massive Angetriebenheit und Ruhelosigkeit, Suchtprobleme, die nicht so augenfällig sind,…).

    Ich hatte zu Zeit der Diagnose wieder zum Rauchen angefangen und es war mir einfach unmöglich in den zwei Jahren der Agonisteneinnahme damit aufzuhören – ich versuchte es an die dreißigmal mit dem Ergebnis, dass ich die gekauften Zigaretten in Papierkörbe im Ort schüttete und in der Nacht wieder herausholte. Ich war ruhelos, blieb ewig auf trotz Müdigkeit, räumt um Mitternacht den Kühlschrank leer.

    Natürlich waren da auch die für mich tollen Seiten dieser Zeit: Endlich wieder viel Zeit für mich, nämlich in der Nacht! Meine unerschöpfliche Kreativität. Beides zusammen, die “gewonnene” Zeit und die sprühende Kreativität ermöglichten es mir, innerhalb von zwei Jahren zwei Bücher in Eigenregie samt allem drum und dran herauszugeben.

    Mein Neurologe meinte, ich müsse mich disziplinieren. Das war mir nicht möglich und setzte mich wiederum unter Druck. Ich wechselte den Neurologen, er strich die Agonisten und ich war binnen 2 Wochen wieder die alte “Sophia”..

    Zuerst habe ich mal zwei Monate unendlich viel geschlafen und dann war der Schlaf wieder im Lot. Ich konnte augenblicklich mit Rauchen aufhören und ich hatte meine innere Ruhe wieder.

    Ich bin da kein Einzelfall, ich kenne einige, denen es ähnlich ergangen ist. Die Veränderung geht langsam und schleichend und ist oft nicht so direkt wahrnehmbar. Oder will nicht wahrgenommen werden, da dieses manische Verhalten ja auch reizvoll ist. Für mich wirkte es sich aber mit der Zeit zerstörerisch auf mich und die ganze Familie aus.

    Eine aktuelle Studie aus Innsbruck geht davon aus, dass nahezu 50 % der PatientInnen unter starken Nebenwirkungen von Agonisten leiden.

    Ich bin froh, nicht mehr unter dieser Droge zu stehen.

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