Differentialdiagnose bei Parkinson

Ein Erklär-Video von Jürgen Zender

 

Differentialdiagnosen – Zusammenfassung

Die idiopathische Parkinson-Krankheit muss von anderen Erkrankungen unterschieden werden, die ähnliche Symptome verursachen:

  • Atypische Parkinson-Syndrome

    • Multisystematrophie (MSA): Frühe Blasen- und Kreislaufprobleme, selten klassischer Tremor, häufig rascher Krankheitsverlauf mit früher Pflegebedürftigkeit.

    • Progressive supranukleäre Blickparese (PSP): Frühe Stürze, Einschränkungen der Augenbewegungen (v. a. Auf-/Abblick), oft auch kognitive Defizite; verschiedene Verlaufsformen.

    • Demenz mit Lewy-Körperchen (DLK): Frühe Demenz, Halluzinationen, starke Tagesschwankungen und Schlafstörungen; Therapie erschwert durch Medikamentenempfindlichkeit.

  • Symptomatische Parkinson-Syndrome

    • Medikamenteninduziert: z. B. durch Neuroleptika oder Metoclopramid, bildet sich nach Absetzen zurück.

    • Vaskulär bedingt: Schlurfender, „am Boden klebender“ Gang durch Durchblutungsstörungen des Gehirns.

    • Normaldruckhydrozephalus (NPH): Gangstörung mit erweiterten Hirnkammern im MRT; teils Besserung nach Liquor-Drainage.

  • Essentieller Tremor
    Häufige, nicht neurodegenerative Bewegungsstörung. Tritt v. a. bei Halten oder Bewegung auf, oft genetisch bedingt. Kann nach Alkoholgenuss nachlassen, unterscheidet sich damit vom Parkinson-Tremor.

Zusatzuntersuchungen

  • MRT/CT: Beurteilung der Hirnstruktur, Abgrenzung atypischer oder symptomatischer Formen.

  • SPECT (DaTSCAN): Darstellung der Dopamin-Transporter-Dichte, Hinweis auf neurodegenerative Prozesse.

  • Ultraschall (Transkraniell): Verstärkte Reflexion in der Substantia nigra bei idiopathischem Parkinson.

  • Weitere Verfahren: Labor, EEG, Doppler-/Duplexsonographie v. a. zur Abklärung von Begleiterkrankungen, weniger zur Diagnosesicherung.

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