Titelbild Parkinson Journal

Logbuch der nicht erfolgten THS – Operation

Ich brauchte für die drei Meter vom Bett zur Toilette ca. 30 Minuten. Es kann auch keiner helfen, denn jede Berührung schmerzt dermaßen, dass ich auf Hilfe gerne verzichtete. Ich schwitzte dermaßen, das mich der Zimmerkollege fragte, ob ich auf der Toilette geduscht hätte oder ob ich mit der Dusche verschmolzen bin. Das
Schlafen ist nicht möglich. Jeder Körperteil zuckt und hat seinen eigenen Rüüüüttttttmmmmmmuuuussssss verursacht, nicht durch Parkinson, der Tremor / Zittern ist bei mir normalerweise nicht vorhanden, sondern durch die Entgiftung vom Dopamin verursascht. (free Jazz für runaways, all in one man-band / 😉,

Mit fliegendem Wechsel der Instrumente, von der Teufelsgeige, über Schlagzeug, zur Kirchenorgel (Fußbedienung) zum Piccolo zurück mit Hämmerndem Becken zur singende Säge übers Klavier zur Schalmei. Beim nächsten Mal sollte ein Komponist ein Video von mir aufzeichnen, und das ganze in Zeitlupe aufschreiben, …

das gibt sicherlich einen Preis in der Jazz-Woche Burghausen,

Nach 1,5 Sunden Duschen; stört niemanden, liegt ja schräg gegenüber… am Gang. …( is da halt so, aber da duscht ja auch kaum jemand alleine) ( ;-)

08:30 Uhr – OP Tag – es geht los:
schnell, schnell
mit Hilfe der Schwester, raus aus den Klamotten, rein ins hübsche OP-Gewand ( mit Blümchenmuster – schick…) Kompressionsstrumpf rechts, Kompressionstrumpf links, Bett elektrisch in Fahrposition und ab Richtung Rasur…

Stationsschwester kommt ins Zimmer, Neurochirurg ist krank, OP verschoben.

Alles läuft plötzlich irgendwie durcheinander.

Irgendwann die Anweisung: L-Dopa kann ich wieder hochfahren. Im ersten Schritt von jeder Tablette mit Dopamin, die ich habe eine ins Wasserglas, zerbeißen, schlucken, SMS an meine Frau, die ist ohne hin schon Unterwegs, wollte mich im Aufwachraum besuchen… warten: 15min.

Zittern und Krämpfe lassen nach. Jetzt endlich schlafen ca. 2 1/2 Stunden, momentan hatte ich den Eindruck, ich könnte gleich wieder laufen, wurde aber gleich wieder zurückgeholt. Es steigerte sich von Stunde zu Stunde. Hat anscheinend mit den Agonisten zu tun, hier musste sich der Serumpegel bei mir erst wiederaufbauen. Erst 3m, dann 5m, pro Stunde dann 10m usw.

Mit dem Taxi nach Hause …aus dem Taxi raus, gerade noch in die Küche in meinen Rolli, – Pause…der eigene Rolli ist wie das eigene Fahrrad. Man verbessert es so lange bis es passt., und meiner passt wie angegossen. Mann fühlt sich fast wieder zuhause angekommen.

Heute gehts schon fast wieder wie vorher.
Melde mich wieder mit neuem Termin.
Tony

– – – es war einmal

Ende

Und wenn er sich nicht meldet, dann wartet er noch heute auf einen Termin….

Tony